ABOUT POP KICKOFF & PRE-SESSION #1: MELE, FRIEDBERG, 21.04.2022, Im Wizemann, Stuttgart

Exakt 92 Tage sind es noch, bis das Wizemann am 22. Juli wieder zum Schauplatz der About Pop Konferenz wird. Und heute lädt das Pop-Büro Region Stuttgart an eben diesen Ort zum offiziellen Kick-Off – und zur ersten von neun „Pre-Sessions“. Für uns natürlich ein Pflichttermin, „Popkultur“ ist unser Mittelname, und unsere Berichterstattung der letzten beiden Jahre zeigt auch deutlich, warum wir diese Konferenz für eines der wichtigsten Events im Kulturkalender der Stadt halten.

Die Erwartungen an das Programm der diesjährigen „About Pop – Festival & Convention für Popkultur, Musikwirtschaft, Jugendkultur und Nachtleben“, wie das Event komplett heißt, sind hoch. Nicht nur die Konferenz und die Konzerte, auch das Gesamtkonzept sollen höchsten Ansprüchen genügen, schließlich werden sich wieder anspruchsvolles Fachpublikum und Branchenkenner sowie ein äußerst diverses Völkchen von Musikliebhabern versammeln. Was Moderatorin Kimsy von Reischach – die auch wieder die Konferenz moderieren wird – in einer erfrischend kompakten Interviewrunde mit dem Projektleitungsteam des Pop-Büros präsentiert, klingt tatsächlich vielversprechend.

Vorträge und Podiumsdiskussionen zu Nachtökonomie und Nachtkultur werde ebenso geboten wie solche zur Entwicklung der Jugendkultur unter den Aspekten Inklusion, Chancengleichheit und Empowerment. Im Konferenzprogramm wird es z.B. Beiträge zur postmigrantischen HipHop-Bewegung geben oder eine Lesung von Raúl Krauthausen, Deutschlands bekanntestem Inklusionsaktivisten. Über das Verschwinden des Pop-Feuilletons werden Thomas Venker, Anja Rützel und Nadja Dilger diskutieren. Jens Balzer wird mit einem Talk über sein neuestes Buch „No Limit. Die Neunziger“ vertreten sein. Ästhetische, musikalische und modische Codes werden von Dr. Stefanie Rhein und Caroline d’Orville analysiert. Über kulturelle Jugendbildung diskutiert Ingmar Volkmann mit Mute-Label-Gründer David Miller. Und dies ist nur ein winziger Ausschnitt aus dem Programm.

Die gesamte Veranstaltung soll auch in Sachen sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit höchste Anforderungen erfüllen, dies wurde sogar in einem Code of Conduct festgeschrieben. Und dass dies nicht nur Theorie ist, konnten die Besucher:innen des Kick-Offs gleich selbst erfahren. Zur Erstellung der Gesamtklimabilanz wurde nämlich vor Ort auch die Anreise der Gäste erfasst. (Die beiden Gig-Blogger sind natürlich vorbildlich per Fahrrad angereist)

Aus Gig-Blog-Sicht besonders interessant ist das begleitende Konzertprogramm. Und das hat ja schon bei den ersten Veröffentlichungen für positive Resonanz gesorgt. Mit knapp zwanzig Konzerten wird es nicht nur sehr dicht, es ist auch – mit seiner (in jeder Hinsicht) diversen Mischung –äußerst spannend. Viele der Acts sind zum ersten Mal in Stuttgart, wie z.B. die amerikanischen Dark Waver Boy Harsher, die gefeierte belgische Postpunk-Formation Whispering Sons, das israelische Acid-techno-Post-Punk-Rave-Trio Beãtfóøt oder die britische Elektro-Künstlerin Anika. Mit den Nerven, Hanniou oder auch Flawless Issues und Themis kommen aber auch lokale Acts auf die Bühne. All diese und das weitere Line-Up – Agar Agar, Mareux, Dr. Rubinstein, Sirens of Lesbos, Mia Morgan, Babyjou, Steintor Herrenchor, Florent Josef und Laima Adelaide sind auch noch dabei – werden wir im Laufe der nächsten Wochen vorstellen. Eine Playlist zum Warmup bietet das Pop-Büro hier bereits an.

Und das ist noch nicht alles, denn bis zum Festival wird es noch acht weitere Pre-Sessions an unterschiedlichsten Orten in Stuttgart geben. Vom Merlin über Fridas Pier, ClubCANN und Contain’t bis zu Komma und Goldmark’s – die Locations sind ebenso vielfältig wie das Pre-Session-Konzertprogramm. Für Inhaber:innen eines Festivaltickets ist der Eintritt zu all den Pre-Sessions übrigens frei (solange der Platz reicht). Wir werden berichten.

Die erste dieser Pre-Sessions gibt es im direkten Anschluss an die Kickoff-Veranstaltung im Studio des Wizemann, während die Kolleg:innen übrigens nebenan bei Romano sind. Wir sehen im Studio zuerst einen sympathisch-frischen Pop-Auftritt der Newcomerin Mele, die Familie und eine textsicher mitsingende Fanschar mitbringt. Und zum Abschluss die in London lebende, aus Friedberg stammende Anna F. mit der nach ihrem Herkunftsort benannten Band. Mit ihrem absolut zeitgemäßen Gitarren-Indie-Pop (und einer kleinen Verneigung vor den Achtzigern) geben sie eine sehr schöne Einstimmung auf das anstehende Festivalprogramm.

Friedberg

Mele