LABRASSBANDA, 26.06.2022, Staatsministerium Baden-Württemberg, Stuttgart
Erst kürzlich haben wir unseren zweitausendsten Konzertbericht veröffentlicht und unsere Leser:innen wissen natürlich: Außer tollen Musiker:innen gibt es eine Sache, die uns magisch anzieht. Ungewöhnliche Konzertlocations. Da ist es klar, dass wir uns ein Konzert der bayrischen Blasmusik-Legende LaBrassBanda im Park der Villa Reitzenstein garantiert nicht entgehen lassen. Immerhin beherbergt die Villa das Staatsministerium, ist der Amtssitz des Ministerpräsidenten und mit wenigen Ausnahmen für das „einfache Volk“ nicht zugänglich.
Dass hier, seit die Grünen den Landesvater stellen, jedes Jahr ein gutes Dutzend sogenannter „Parköffnungen“ stattfindet, hatten wir bis jetzt jedenfalls nicht auf dem Radar. Ob nur wir durch dieses spektakuläre Booking auf die Veranstaltungsreihe aufmerksam geworden sind, oder hier immer ein derartiger Andrang herrscht, wissen wir nicht. Aus der begeisterten (und begeisternden) Ansprache des Regierungssprechers Arne Braun schließen wir aber, dass dies wohl schon ein besonderes Ereignis ist. Das Ganze ist übrigens aus einer Kooperation mit dem Kesselfestival entstanden, wo LaBrassBanda am selben Abend noch als Headliner auftreten.
Im strahlenden Sonnenschein drängt sich ein sehr buntes Publikum, das zumindest altersmäßig die Gesamtbevölkerung des Landes repräsentiert. Vom Säugling bis zum Senior reicht das Spektrum, die Stimmung ist fröhlich, die Ministeriumsmitarbeiter geben alles, um die Produkte der Badischen Staatsbrauerei in angemessenen Mengen unters Volk zu bringen. Wir nehmen mal an, dass die Mehrheit der Anwesenden von der Band noch nie etwas gehört hat, auch wenn wir in der Runde einige Fans erkennen. Die Umstände für ein Konzert der Vollblutmusiker von LaBrassBanda könnten jedenfalls kaum besser sein.
Und diese, vom Regierungssprecher kurzerhand als „Beste Band der Welt“ angekündigt, tun das, was sie immer tun. Sei es auf einer Openair-Bühne vor 50.000 Leuten, bei einem Akustik-Gig auf einer Berghütte oder in einem Bierzelt; binnen kürzester Zeit haben sie ihr Publikum in einen begeistert feiernden Haufen verwandelt. So auch hier. Frontmann Stefan Dettl ist nicht nur charismatischer Bandleader, er ist auch ein eloquenter Plauderer, der mühelos den Bogen von urkomischen Episoden aus dem Bandleben zu politischen Botschaften schafft. Aus den vereinbarten zwei Sets von zwanzig Minuten macht er unter dem Jubel der Anwesenden kurzerhand eines von vierzig Minuten, das dann sogar noch mit Zugaben gekrönt wird. So passen nicht nur einige neue Titel, sondern natürlich auch die Hits wie „Autobahn“, „Bayrischer Techno“ und „Ringlbleama“ ins Programm.
Chapeau für die Mannschaft vom Staatsministerium, die uns mit diesem Booking einen wunderbaren Sonntagmittag bereitet hat. Und falls noch ein paar Künstler für die nächste Parköffnung gesucht werden, hätten wir noch einen Tipp aus „The Länd“: Wie wäre es denn mit den Nerven?
Toll, schade, dass nur wenige eingeweihte hin konnten, habe die ersten Konzerte von „in diesem kleinen Keller“ (Dettl) übers Lab („da hat meine Schwester gekellnert“ wieder Dettl) bis Killesberg 2011 in Erinnerung – vor Eurer Zeit also *fg* ..
Aber: die waren nicht nur jünger, damals, nein, auch anders, da war noch ein Manu am Schlagzeug und „Mr. Rage“ (Wrage, der Exot aus Berlin!)) am Bass gewesen; seit wann haben die sogar einen aus der Oberpfalz?
Hej Lothar!
Diesen Blog gibt es bereits seit Januar 2009; 2011 war also definitiv nicht „vor unserer Zeit“. *fg*
https://www.gig-blog.net/page/289/
Und hier wurde über dieses von dir angesprochene Konzert auch berichtet:
https://www.gig-blog.net/2011/07/22/la-brass-banda-21-07-2011-freilichtbuhne-killesberg-stuttgart/