BONAPARTE, 23.04.2009, Wagenhallen, Stuttgart
Ist das jetzt die Antwort auf die Krise? Bleibt den jungen Menschen nichts anders übrig, als kräftig dagegen an zu feiern? Und dabei „Anti Anti“ zu kreischen?
Dass die Band Bonaparte im Rahmen des Popfreaks Festivals nach Stuttgart geholt wurde, passt schon ganz gut. Die Veranstalter vom Merlin haben es geschafft, mussten aber auf die Wagenhallen ausweichen. Der Andrang an diesem Donnerstagabend ist immens. Ausverkauft. Viele enttäuschte Gesichter vor der Tür. Schließlich verpasst man hier nicht einfach nur ein Konzert, sondern einen Jahrmarkt der Verrücktheiten. Der Schweizer Tobias Jundt versammelt eine Ulktruppe um sich, haut ein paar wirklich sehr eingängige Hits raus und fertig ist das Visual-Trash-Pop-Punk-Paket. „Do you wanna party with Bonaparte?“, heißt es da zu Beginn. Und ja: Sie wollen es. Die Fans haben sich lustige Zeitungspapierhüte aufgesetzt, die Augen schwarz umkringelt und total fetzige Sonnenbrillen aufgezogen. Man muss ja irgendwie mithalten mit der Band auf der Bühne. Doch der kann man in Sachen Kostümierungen so schnell nichts vormachen. Baströckchen, rosa Häschen, Feuerschluckerin im Bikini, gruselige Clownsmaske oder auch ein überdimensionaler glitzernder Discokugelhelm – die Staffage und die Show sind eindrucksvoll, machen aber nun mal eben kein Konzert. Das schaffen Bonaparte mit ihren Slogansongs wie etwa „I Can‘t Dance“ oder „Too Much“, zu dem sie dann nur noch sehr wenig an haben.