KING KHAN & THE SHRINES, THE RECALLS, 21.09.2018, Scala, Ludwigsburg
Konzerte von King Khan seien stets ein Garant, so die einhellige Meinung der Leute, die ich kenne, die bereits „King Khan and the Shrines“ live gesehen haben. Als Warm-up spielen die sympathischen „The Recalls“ aus Stuttgart Garage 60’s Rock. Das passt zur Einstimmung schon sehr gut.
Das King Khan Konzert im Ludwigsburger Scala beginnt schon mal mit großer Geste, wie es sich für einen King gehört. Ähnlich wie bei einem Boxkampf, wenn der Champ in den Ring steigt. Ein Intro wird gespielt und langgezogene Worte vom Gitarristen kündigen ihn an. King Khan und seine Backing-Band The Shrines fackeln nicht lange und feuern gleich mit „Fear & Love“ und „Bite my Tongue“ tanzbaren Beat ab. Es lässt sich schon erahnen, dass es hier mehr als „nur“ ein Konzert sein wird. Noch ist Arish Ahmad Khan, so sein bürgerlicher Name, durchaus solide im Anzug gekleidet, was sich im Laufe der Show noch ändern wird.
Viel Bewegung und Tohuwabohu ist auf der Bühne, eine Party-Freak-Show Kanone wird gezündet. King Khan hat zwischenzeitig bereits sein Outfit gewechselt. Über seinem Kunstlederanzug trägt er einen Plüschkragen, auf dem Kopf ragt eine große Federhaube und er nähert sich mehr einem Voodoo Zeremonienmeister. Die Musiker indessen wirken wie Duracell-Häschen auf Speed, die Bläser drehen auf, tanzen oder schunkeln im Takt, dazu schwingen ihre glänzenden Capes. Der Keyboarder hebt ein Keyboard aus dem Ständer und trägt es vor sich her spielt darauf weiter, einige der Musiker kommen mit den Tambourins von der Bühne runter ins Publikum. Visuell wird einiges geboten.
Der Voodoo Funk Zauber geht weiter – Funk, Soul und Rock’n‘ Roll werden ins Reagenzglas gefüllt, durchgeschüttelt und schäumen mächtig auf. King Khan schwingt in bester Elvis Manier die Hüfte und stößt immer wieder langgezogene Schreie à la James Brown aus. Das Publikum tanzt, schüttelt immer wieder ungläubig fasziniert den Kopf darüber, was auf der Bühne passiert.
Verwandlungskünstler King Khan hat für die Zugabe das Outfit nochmal gewechselt: Ein Panty-Slip mit Glitzer, Cape-Umhang und Lackstiefeletten. Mit den Songs „Stone Soup“ und „Live Fast Die Strong“ drehen die Bläser nochmal ordentlich auf, legen eine Funk-Soul Schippe drauf, die Hüften werden noch einmal ordentlich von allen Beteiligen geschwungen, das war’s. Halleluja – was für ein Happening.
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King Khan & the Shrines