DANKO JONES, 27.10.2024, Im Wizemann, Stuttgart

Rappelvoll ist das Wizemann an diesem Sonntagabend. Der Großteil der überwiegend schwarz gekleideten Menge ist wegen Project Pitchfork und Danko Jones da. Im kleinen Raum spielt aber auch noch Yaris, der Sohn von Peter Maffay. Da halten wir uns aber fern von. Schnell noch zwei Aufwärmbierle und dann geht’s ab in die Halle.

Von der Vorband Los Pepes bekommen wir nur noch ein paar Songs mit. Die klingen eigentlich echt nicht schlecht. Flotten eingängigen Punkrock macht die Band aus London. Kommt gut an beim Publikum, denn für eine Vorband machen Los Pepes ordentlich Stimmung.

Kurz darauf ist es dann aber so weit. Danko Jones und seine beiden Mitstreiter John Calabrese und Rich Knox betreten unter großem Applaus die Bühne. Wundervoll, dass das charmante kanadische Großmaul mal wieder zu Gast ist. Kaum einer beherrscht die augenzwinkernde Selbstverherrlichung so gut und sympathisch wie er. „Guess who’s back“ mit der passenden Antwort „Me, motherfucker!“ wird der Opener einer bestens gelaunten, flotten Rock’n’Roll-Show. Es wird augenblicklich mitgegrölt, Fäuste und Bierbecher gen Hallendecke gereckt und die ersten Tänzer prallen im Schubskreis gegeneinander. Letzteren sehen wir allerdings von weiter hinten. Meine großen Pogotage sind vorbei, sagt der Orthopäde. Unserer Stimmung tut das keinen Abbruch. Wir sind bestens gelaunt und mit Bier bewaffnet. Wir singen mit zu Hits wie „I’m in a band“ und „Forget my name“.

Extra auf Sonntag habe Danko das Konzert legen lassen, erklärt er uns. Damit nur die echten Rock’n’Roller kommen. Ein Konzert am Samstag und am nächsten Tag dann auspennen wäre zu einfach. Haha, ja ok. Auch als er sich dafür feiert, als einer der ganz wenigen Rock’n’Roller elf reguläre Studienalben veröffentlicht zu haben, müssen wir lachen. Ohne das jetzt näher geprüft zu haben, sind wir uns relativ sicher, dass er damit nicht so ganz allein ist. Aber hey, that’s Rock’n’Roll.

Die Band feuert die Fans immer mal wieder an. Ein kurzes Anklatschen des Bassisten reicht und die Halle geht mit. Muss man jetzt nicht mögen so Animiergedöns, aber denen kann ich eh nichts übelnehmen. Und es wird jetzt auch nicht gerade übertrieben. Die Halle geht jedenfalls ab zu „First date“, „Code of the road“ und „Invisible“. Der Schubskreis geht ab und hier und da lässt sich auch mal einer über den Rest des Publikums tragen. Immer wieder hallen Danko Jones-Sprechchöre durch den Raum. Die nimmt er dann mit seinem Handy auf. Um sie seiner Mutter vorzuspielen, weil die ihm scheinbar immer noch nicht ganz glaubt, dass er mit sowas Geld verdient.

Meine persönlichen Highlights sind „Had enough“ und natürlich „Good time“. Wir grölen lautstark „I came here to fuck shit up and have a good time“ und ölen die Stimmbänder immer mal wieder mit Bier. Das selige Grinsen werden wir heute jedenfalls nicht mehr aus dem Gesicht kriegen. Nach rund 90 Minuten ist die Show dann nach „My little RnR“ zu Ende. Vorerst natürlich, wie immer. Denn es gibt nochmal Nachschlag. „We came prepared“, lässt Danko uns wissen. „Sticky situation“, „Legs“ und „Shake your city“ machen dann den Haken unter einen Abend voller Rock’n’Roll, Bier, guter Laune und großer Sprüche.
