THEM MUDDY BROTHERS, 28.09.2024, Kulturbunker, Stuttgart
Sie kommen herunter von ihrer Ranch am Mudd Mountain, gelegen im mystischen Murrtal, abseits der Geisterstadt Backnang – um die Kultur im Stuttgarter Kulturbunker zu zerstören. Bewaffnet mit (fast) ausschließlich akustischen Instrumenten und vielen Flaschen mit Stuttgarter Bier, zelebrieren Them Muddy Brothers ein authentisches Bild gelebten schwäbischen Hinterwäldlertums.
Gefährliche Typen mit reichlich Tattoos und verwegenen Barttrachten erobern zum Geburtstag des Bunker-Kulturvereins die katakombische Unterwelt des Stuttgarter Nachtlebens. Ihr Sound: Trashy Dirtgrass – eine kühne Synthese aus Punk und Bluegrass (für Laien: Country-Folk, akustisch und oft sehr flott).
Master Of Ceremony ist Horst Mudd, breitbeinig mit akustischem Bass hinter einem Kasten Bier sitzend. Stimmgewaltig und mit bedrohlichen Ansagen heizt er dem zahlreich erschienenen Publikum richtig ein. Bob Mudd spielt seine akustische Gitarre wie der Leibhaftige – und zersägt während des Gigs gleich zweimal nicht die dünnste Saite seines Instruments.
Drummer Ace Mudd ist der jüngste im Team, sein Vorgänger wurde gerüchteweise im Saloon erschossen. Hörbar punkgeschult lässt er es gewaltig donnern – was auch der vom Mischer mit reichlich Soundwucht bedachten Bassdrum zu verdanken ist – so rumpelt es halt auf der Thunder Road!
Bleibt Grampah Mudd, ein wahrer Teufelskerl an so urigen Instrumenten wie Banjo und Mandoline. Der Mann spielt schneller als sein Schatten und hat einen wirklich messerscharfen Sound.
Das Outfit von Horst Mudd ist heute Programm: Cowboyhut und Männerbart, dazu lugt unter der Latzhose frech die Misfits-Fratze hervor. Denn Punk ist das Herz der Muddy Brothers, sie verpacken es aber konsequent in motorisch mitreißende Hillbilly Music. Man darf auch Cow-Punk dazu sagen, denn die Band lässt jenseits des Rio Pecos alle Genregrenzen hinter sich. Was sich auch an den ausgewählten Neuinterpretationen ablesen lässt.
Hier wächst zusammen, was in der Backnanger Bucht zusammengehört: Rose Tattoo, Elvis, Springsteen, Duran Duran, Dead Kennedys und zum verrauchten Finale: „Hits From The Bong“ von Cypress Hill. Denn in Mudd Country brennt man nicht nur seinen Moonshiner selbst. Überwiegend spielen sie aber eigene Songs – die aber fast alle nach entlegenen Appalachen klingen.
Alte Fans (viele aus Backnang) und Bunker-Regulars sind vom Auftritt begeistert, anschließend übernimmt DJ Buddy stilsicher das Programm und sorgt mit Rock’n’Roll und Countrybilly für den ersten Scheunentanz im Bunkerkeller. Hat eigentlich nur noch das Tumbleweed auf der Bühne gefehlt.
Yeeehaw!!
Danke für die wohlwollende Kritik!!
War uns ein Fest!!
Grüße vom Mudd Mountain
Horst
Bob
Grampah
Ace
Ein herzhaftes Yeeehaw! auch von dem Transmission e.V. und vom KUBU e.V.
Es war uns ein innerliches Blumenpflücken diese klasse Band veranstalten zu dürfen.
Ach ja, und Dank auch für den feinen Artikel: Möge es euch der Herrgott an reichem Kindersegen wieder reinbringen!
LG
Mark von Transmission