JAAKKO EINO KALEVI, THE KVB, 18.05.2024, About Pop Festival, Merlin, Stuttgart
Die Gigblogger:innen sind in die Clubs der Stadt ausgeströmt, um in die vielfältigen Angebote des About Pop Festivals einzutauchen. Für mich stehen der Berlin/Athen-based Finne Jaakko Eino Kalevi und das britische Duo The KVB oben auf der Liste. Kein hin- und hergerissen sein in der Auswahl der About Pop Events. Schlechtes Timing auf dem Weg zum Konzert, mitten in den Platzregen reingekommen, entschieden für den Point of no Return, auch wenn die Kleider klatschnass sind, weiter aufs Konzert radeln. Wer schon früher im Merlin war, konnte bereits mit einfachfini & dæve einsteigen. Ich steige beim Duo Jaakko Eino Kalevi und (Tour-) Bassistin Rebel J (Jelena Mirčeta) ein. Das Set des Duos startet sanft und verspielt. Dreampop, Lofi-Melodien schwirren durch die Luft, darüber legt sich der teils zweistimmige Gesang des Openers „I forget„.
Die Dramaturgie des Sets ist fein gesetzt. Nach dem Warm-up wird mit dem vierten Song das Tempo mit Funk- und Disco-Sound angezogen und es kommt auch gleich mehr Bewegung in den Saal. Jaakko Eino Kalevi bedient die Synthies, die eingespielten Instrumente ersetzt er mit feinen Bewegungen und spielt dazu mal Luftgitarre oder Luft Saxophon. Dazu sein Gesang, der mich an eine Mischung aus Ariel Pink, Jimi Tenor und David Bowie erinnert, kann dann aber auch wieder ins verträumt Jazzige abgleiten. Diesen Songperlen zu lauschen, hat schonmal viel Spaß gemacht. In das Album “Chaos Magic” lohnt es, nochmal genauer reinzuhören.
Die Stagetime ist durchgetaktet, beide Duos sind in der Publikumsansprache eher zurückgenommen. Dafür gibt es ja ihre Musik. Bevor es mit The KVB weitergeht, wird die Bitte durchgegeben, zur Bühne weiter vorzurücken. Noch mehr Menschen möchten nämlich auch noch gerne in den Saal. Es kommt dann doch die Meldung, dass Einlass-Stop ist. Das britische Duo Nicholas Wood und Kat Day taucht gleich ein in ihre Klangwelt.
Düster, dystopisch, mit post-punkigen Wendungen und werfen eine Traummaschine an, ohne dass eine Nebelmaschine zum Einsatz kommen muss. Dafür gibt es ihre Visuals, die im Loop durchlaufen und den Anreiz bieten, dass viele Handys gezückt werden, um den besten visuellen Moment mit dem Duo und den Visuals im Hintergrund festzuhalten. Um Kat Day ist ein ordentliches Fuhrwerk an Elektronik aufgebaut, aus dem sie ein Cocooning der 80er Wavesound entspinnt. Kühle Beats bastelt dazu die treibende Post-Punk-Gitarre von Nicolas Wood. Die Songs werden im Publikum gefeiert. Auch hier mal wieder ein Sound, der generationsübergreifend funktioniert.
Wer mag, kann noch weiterziehen zu den DJ-Sets in die verschiedenen Locations des Festivals.
Jaakko Eino Kalevi
The KVB
