THE NOTWIST, 25.04.2024, Franz K, Reutlingen
I know the stars can fall for us
I know the stars can fall for us
I know the stars can fall for us
I know the stars can fall for us
„Into Love / Stars“ heißt der Eröffnungssong, mit dem uns The Notwist im ausverkauften Frank K in Reutlingen heute Abend ins All der Klänge schickt. Es stammt vom 2021er Album „Vertigo Days“, zu dem letztes Jahr eine Bearbeitung unter dem Namen „Live From Alien Research Center“ nachgereicht wurde. Das Alien Research Center ist der Name des Notwist-Studios in Weilheim in Oberbayern.
Stellen wir uns einen außerirdischen Radioastronomen vor, nennen wir ihn Tsiwton, den Weltraum-Lauscher vom Planeten Eth. Tagein, tagaus geht er in sein Forschungszentrum und horcht nach astronomischen Objekten, die Radiowellen aussenden. Da, eines Abends, er wollte schon längst gegangen sein, es ist 20.30 Uhr am 25. April 202.024, schlägt sein Sensor Alarm: Rauschen …, dann Rhythmik, Tonfolgen, Harmonien …
Zu hören sind Klangversen aus Gesang, Gitarre (Markus Acher), Bass (Micha Acher), Schlagzeug („Andi“ Haberl), Gitarre, Keyboard (Max Punktezahl), Vibraphon (Karl Ivar Refseth), Elektronik, Gitarre, Keyboard (Christoph „Cico“ Beck) Bassklarinette, Melodica und Harmonium (Theresa Loibl).
Automatic all-alone
I’m not on the phone
I’m just talking to myself
Tsiwtons Gedanken: Diese lautgebenden Aliens vom Planeten Franz K scheinen einen komplexen Umgang mit sich selbst zu pflegen ... Die erklingenden Soundwelten scheinen instabil zu sein, im ständigen Wechsel begriffen, faszinierend. Vielleicht springt gar die Übertragung und Ort zu Ort ...
Postpunk („Exit Strategy to Myself“). Minimal Music mit Krautrock-Rhythmik („In Another Tune“). Break Beat mit disharmonischen Akkorden („This Room“). Postpunk mit Punk („Puzzle“). Solo für Saxophon und Plattenknacken („Oh Sweet Fire“).
Tsiwtons Gedanken: Das vibrierend-wohlklingende Metallinstrument ... vom zuständigen Operator wird es mit größter Kenntnis gestreichelt, gestrichen, gekratzt, geschlagen. Das Klopfwerk, so vielschichtig, so viele Rhythmen. All diese unterschiedlichen Klangerzeugungsgeräte in solch abwechslungsreichem Zusammenspiel. Diese weit entfernte Musikaliens sind wahrhafte Schallmeister Synkretisten des Sounds. Es scheint, als ob sie viel Freude auslösen. Abschnittsweise ertönen viele Rufe der Zustimmung. Obwohl so weit weg, registrieren meine Detektoren eine starke Welle positiver Energie, die am fernen Ort des Geschehens ausgelöst wird. Da. Es wird von einem Piloten gesungen, vielleicht kommen sie her zu uns ... es beginnt wie ein normaler Indie-Pop-Song, so würde man bei uns sagen, dann schleicht sich der Dub ein, dann schlafen fast alle Instrumente schlafen, nur der Hi-Hat hält die Spannung, der Sänger samplet seinen eigenen Gesang, zerpflückt ihn und entwickelt daraus einen neuen Tune, schließlich erwachen die Keyboards und trimmen den Track in Richtung Techno, begleitet vom Harmonium, um am Ende wieder im Gitarre-Schlagzeug-Bass-Indie-Pop mit folgendem Hook zu landen:
Could be enough
If only we are pilot
Once a day
So viele Stile wie Sterne. Intergalaktisch. Denkt Tsiwton.
Und damit endet die Übertragung aus dem Frank K, Franz Klangversium.
The Notwist sorgt nicht nur in Reutlingen für Begeisterung. An all die irdischen Musikaliens, die „früher mal“ The Notwist gehört haben: Die Weilheimer reißen einen mehr denn je mit in ihre Welt. Wartet nicht bis 202.024, geht jetzt hin, bevor die Menschheit ausgestorben ist.
Die Set-Liste:
Into Love / Stars
Exit Strategy to Myself
Kong
Pick Up the Phone
Where You Find Me
Ship
Into the Ice Age
Who We Used to Be
One With the Freaks
This Room
Puzzle
Night’s Too Dark
Into Another Tune
Loose Ends
Encore:
Good Lies
Pilot
Gravity
Encore 2:
My Faults
Consequence
0-4