KIM WILDE, 05.12.2019, Scala, Ludwigsburg
Im Gig-Blog-Kalender stand für heute nur Kim Wilde drin. Hätte ich mich besser erkundigt, hätte ich vorher gewusst, dass sie hauptsächlich Weihnachtslieder zum Besten geben wird. Und dann hätte ich mich sicher nicht eingetragen.
So leide ich mich also durch die erste Hälfte des Abends und ertrage stoisch abgenudelte englischsprachige Weihnachtsklassiker und weihnachtliche Eigenkompositionen des Grauens, manchmal krieg ich auch einen Mini-Lachanfall, beispielsweise als sie allen Ernstes „Last Christmas“ anstimmt. Auch die Country-Version von „Chequered Love“ kann mich nicht überzeugen (ist die Version einer anderen Band, deren Name ich nicht verstanden habe). Was mich dann aber doch freut ist, dass Sie auch die „White Winter Hymnal“ der Fleet Foxes ins Programm aufgenommen hat.
Ich verzeihe ohnehin alles großzügig, weil ich vom ersten Moment an verliebt bin in diese hinreißende englische Lady mit der herrlich metallischen Stimme, die nicht so recht zu den akustischen Gitarren passen mag. Schwierig finde ich die Instrumentierung eh. Zwei Akustik-Gitarren und ein bisschen Gebimmel. Ein Cello hätte schon viel rausgerissen. Ich warte und hoffe inständig, dass sich hinter den Wildes und dem unverwandten Leadgitarrist der Vorhang hebt, die richtige Band vorstürmt und sie endlich abrocken. Aber diese Hoffnung erfüllt sich nicht, Kim Wilde wird nicht müde, uns zu erzählen, was für ein Weihnachtsfan sie schon seit Kindertagen ist. Es kann für sie nicht genug Dekoration und Plingpling geben und selbstverständlich war sie vor dem Konzert auf dem Ludwigsburger Weihnachtsmarkt.
In der ersten Reihe sitzen ein paar Männer mit Rentiergeweihen auf dem Kopf, von denen kriegt sie Geschenke und wissende Kommentare zugeworfen – ich glaube die reisen ihr hinterher. Als Kim Wilde ihr eigenes Stück über einen Schneemann ankündigt (das aus der Reihe fällt, denn es ist ein nettes Lied), überreicht ihr einer einen kleinen Schneemann, den sie direkt in die Show einbaut. Uff.
Ich habe Kim Wilde und Nena die mit dem Taschenrechner übersetzte englisch deutsche Version von „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ lange nicht verzeihen können. Glücklicherweise hat sie mir diese erspart. Dafür gibts „Keeping the Dream alive“ von Münchner Freiheit. Schön dargeboten – muss ich zugeben. Zu meiner Erleichterung baut Kim Wilde auch hier und da einen Klassiker aus ihrer Glanzzeit ein und am Schluss dann noch einen ganzen Block davon. Bei „You Keep Me Hanging On“ und „Kids in America“ erheben sich dann alle mal aus den Sesseln und wippen ein bisschen. Und endlich steht auf der Bühne die energiegeladene Powerfrau mit der krass hohen Bruststimme, auf die ich mich seit Monaten gefreut hatte.
Also ich bin total überrascht, dass sich die Autorin dieses Berichts hier erdreistet einen ungnädigen Konzertbericht zu schreiben von dem man von Anfang an wusste, dass es sich bei dieser Konzertreihe um eine weihnachtliche Akustikversion von Kim Wilde handelt. Wer sein Ticket in der Hand hält und lesen kann, ist hier deutlich im Vorteil. Daraufhin zu kritisieren, dass Kim Wilde nicht mit der ganze Band aufgetreten ist, erscheint mir völlig unqualifiziert. Also liebe Kommentatorin dieses unterirdischen Berichts, lass es lieber bleiben über Konzerte zu berichten, wenn du null Ahnung von diesem Genre hast. Ich habe während und nach dem Konzert nur begeisterte Zuhörer erlebt, genau wie wir es alle waren. Wahrscheinlich warst nur Du enttäuscht, weil du falsche Erwartungen hattest….selbst schuld. Informiere dich vorher bevor du so einen Müll zu deinem Besten gibst….echt Peinlich!
Liebe Brigitte Ristovki,
danke für Ihre Rückmeldung. Hatte ich ja eingangs zugegeben, dass ich schlecht informiert war. Freue mich von Herzen, dass es Ihnen und allen anderen so gut gefallen hat.
Frohe Weihnachten wünscht Frau Katze