SOUTHSIDE FESTIVAL, TAG 1, 22.06.2012, Neuhausen ob Eck
Eines vorweg. Auf dem Southside Festival ist nicht viel Zeit, um zu bloggen. Deshalb gibt es hier: einen Auszug aus dem Erlebten. Bilder von Bands, die wir gesehen, gemocht oder nicht so gemocht haben. Es gibt Eindrücke. Keine Analysen. Die überlassen wir Kahn oder Scholl oder wem auch immer.
Irgendwann nach diesem aufregenden wie anstrengendem Wochenende wird uns Carsten mal wieder mit seinem ganz persönlichen Rückblick vergnügen. Fürs erste aber müssen diese Eindrücke hier reichen.
Das Beste: Nach drei Jahren Schlamm meinte es Petrus oder wer auch immer gut mit dem Southside-Festival. Es ist trocken, die Sonne scheint. Das Wetter ist perfekt, auch wenn es nachts abkühlt.
Im Zelt ist es immer warm. Little Dragon aus Schweden machen tollen Elektropop. Die Sängerin trägt ein Sonnenschild, das wir bitteschön als Trendaccessoire 2012 sehen wollen. Nicht nur „Ritual Union“ ist ein Hit.
Der grundsympathische Thees Uhlmann – mit Vanessa-Paradis-Zahnlücke und Anekdoten aus‘m Dorf und seiner Jugend – ist Frontmann, dem jegliche Frontmann-Attitüden fehlen. Er singt vom Eigenheim statt Minirock und klingt dabei ein bisschen wie der Märchenonkel, der von früher erzählt und wie er mit 14 Jahren angefangen hat, Heavy Metal zu hören.
Gus Gus spielen im Zelt. Erstaunlich, dass hier wirklich was los ist. Normalerweise treten die Isländer mit ihrer Elektronikmusik gefühlte zehn Stunden später auf.
Florence & The Machine ist Wiederholungstäterin auf dem Southside Festival. Und auch wenn man glaubt, dass ihre Musik, die sich so schlecht einordnen und noch schwerer beschreiben lässt, auf kein Festival passt, weil es hier um Party, Party und Party geht, wird eines besseren belehrt. Und Seifenblasen schweben durch die Luft.
Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, Kettcar nicht zu mögen. Punkt. Argumente für diese These: „Graceland“, „Deiche“, „Money Left To Burn“, „R.I.P.“ und die Ansagen von Marcus Wiebusch.
Noel Gallagher spielt zur selben Zeit wie die deutsche Nationalmannschaft. Vielleicht ist er deshalb so schlecht drauf? Und spielt seine Songs eher gelangweilt herunter.
M83 im Zelt sollen toll gewesen sein, sagt der Fotograf. Der Rest: schaut Fußball.
Höhepunkt, Höhepunkt, Höhepunkt. Punkt! Mumford & Sons. Jeder, wirklich jeder, kann nicht nur „Little Lion Man“ Zeile für Zeile mitsingen.
Justice sind DJs. Es wirkt für Menschen, die mit Rockmusik sozialisiert wurden, bei der Künstler singen und Instrumente spielen, immer etwas komisch, wenn Typen an den Reglern drehen und dafür gefeiert werden. Mit dem Kreuz, den Lichtanimationen, diesen schicken Marshall-Dingern und dem wuchtigen Sound kommt das dennoch ganz gut. Wirklich.