SOUTHSIDE FESTIVAL Tag 1, 17.06.2011, Neuhausen ob Eck
Da haben wir das Schlamm-Massel!
Das Southside Festival scheint sich in den vergangenen Jahren gedacht zu haben, mal eben schnell dem Glastonbury Konkurrenz zu machen. Dass es in England so viel regnet, ist ja eigentlich nur ein Gerücht. Beim Festival in Glastonbury aber hat der Schlamm Tradition. Wie in etwa die Scones zur Teatime.
Dass es aber mitten im Juni Bindfäden in der Provinz Neuhausen ob Eck regnet, die Temperaturen nächtens im einstelligen Bereich zu liegen scheinen, ist, nun ja, recht ungewöhnlich. Vergangenes Jahr war Bonapartes „Too Much“ die Hymne des Festival-Wochenendes, die Wettervorhersage sagt: Matsch luck with the weather.
Dabei sollte es doch erst am Samstag so richtig scheiße werden. Die Band Warpaint spielt noch im Trockenen. Arctic-Monkeys-Sänger Alex Turner schaut sich die Damen auch an. Erste Notiz: Album noch mal anhören. Live sind Warpaint ja wirklich fantastisch. Beobachtung am Rande: Turner ist mit seiner Modelfreundin (muss so sein, bei den Beinen) Alexa Chung im Publikum. Sie muss sich viel öfters mit Fan-Mädchen fotografieren lassen als er.
Ein leises „Wow“ kommt Coco Sumner über die Lippen, als sie die Bühne im Zelt betritt. Das Zelt ist verdammt voll. Was wahrscheinlich auch daran liegen mag, dass es angefangen hat zu regnen. Aber I Blame Coco, die eine tolle Künstlerin und auch die Tochter von Sting ist (dafür kann sie ja nichts), wird vom Publikum euphorisch empfangen, viele können ihre Texte auswendig. Ihre Musik das ist toller Elektropop. Mitsing-Hymnen galore.
Tolle Band. Scheiß Wetter. Man muss schon völlig berauscht sein, um zu behaupten, dass einem der Regen nichts ausmache. Es gibt sie dennoch, die Verrückten, die sich leicht bekleidet im Matsch suhlen. Ohne wenn und aber. Ohne an Morgen zu denken. Währenddessen spielen Band of Horses „The Funeral“. Fantastisch!
Die Schwedin Lykke Li spielt auch im Zelt, was ob des großen Besucheransturms auch zeitweise geschlossen ist. Sie kommt als schwarze Witwe, das Gesicht verhüllt und verzaubert mit wunderbaren Liedern. „Sadness is a blessing“, singt sie. Und man glaubt es ihr.
Während die Arctic Monkeys spielen, werden die Temperaturen, nun ja, arktischer. So viel Lust scheinen die Buben nicht zu haben. Die Lieder sind rockig-rotzig wie immer, die Interaktion mit dem Publikum mau. Dabei stehen die Herren doch im Trockenen.
Die Subways wiederum sind eine grundsympathische Combo. Mit Mitsing-Rock und dem kürzeste Minikleidchen des Festivals. Hatten wir schon erwähnt, dass es kalt, nass und matschig ist?
######## [hier haben wir heute kein Foto für dich, weil Grohl einen unangemessenen Fotovertrag unterschrieben zurück haben wollte. Machen wir nicht mit sowas] ########
Dabei ist das, was die Foo Fighters da machen, doch sehr anständiger Abgeh-Rock. Grohl lacht, als hätte ihm einer einen verdammt guten Witz erzählt. Er freut sich über „so many fucking people“ und will „many fucking songs“ spielen.
Ein schöner Abschluss ist der Auftritt der Bright Eyes. Dem scheinbar so hoffnungslosen Conor Oberst und seiner Band kann man einfach nicht genug zuhören. Da wird’s einem ganz warm ums Herz. Nicht nur, weil es im Zelt ist.
Toller Bericht und astreine Bilder! Wie immer :) Und trotzdem bin bin ich irgendwie froh, schon wieder nicht dort gewesen zu sein.
Supergute Programmplanung habt ihr da gemacht! Habs leider erst zu den Foo Fighters geschafft…
Kürzester Rock könnte allerdings die Sounds-Tante gewonnen haben.
Ganz ganz toller Blog mit super Bildern.
Ich bin begeistert [und danke Christian für die Empfehlung :)]. Freue mich schon auf die beiden anderen Tagesberichte. Viele Grüße!
PS: Auch die Gossip-News/-Nachweise gefallen mir sehr gut.
Danke Bea!!! Gossip muss sein, sind ja nicht bei einem Musikblog hier ;)
@Niko: Ja, der Sounds-Frau haben wir ob diesen Bildern (https://www.gig-blog.net/the-sounds-fotos/) vor zwei Jahren noch immer gute Zugriffszahlen zu verdanken ;)
Wirklich toller Berichte + Bilder, welche/r mir nochmal das traumhafte Wochenende (scheiß aufs Wetter) vor Augen hält. Finde das wie auch im vergangenen Jahr das Wetter der Stimmung definitiv keinen Abbruch getan hat.
Wobei ich schmunzeln musste wie unterschiedlich auch Geschmäcker (was bei Musik völlig normal ist) sind, den ich fand Warpaint, so toll das Album ist, live wirklich nich so dufte.