BRIGHT EYES, 14.02.2011, Scala, London

Bright Eyes

Foto: Steffen Schmid

Wenn der gig-blog eine Reise tut… dann kann er was erleben. Zum Beispiel das kleine, feine „Geheimkonzert“ der Bright Eyes im Londoner Club Scala. Der hat die Größe der Röhre aber mit Empore, so dass man von überall aus wunderbar sehen kann. An diesem Tag erscheint das neue Album „The People’s Key“ in England (in Deutschland war VÖ bereits am 11.2.). Das Konzert war in nicht einmal zehn Minuten ausverkauft, wie übrigens auch der Gig, den sie im Sommer in der Royal Albert Hall spielen werden.

Heute aber erst mal urban statt royal. Unweit des Bahnhofs King’s Cross, zu dem angeblich all die Harry-Potter-Fans pilgern, weil der Kopfbahnhof in den Kinderfilmen eine Rolle spielt, ist die Lokalität Scala. Die Hälfte der rund 500 Fans steht schon anständig Schlange, wie es sich für Engländer gehört. Die anderen bereiten sich im Pub nebenan auf den Abend vor, wie es sich auch für Engländer gehört.

Klischee as Klischee can eben: Schlange stehen, Bier trinken, höflich sein. Aufregung liegt in der Luft irgendwie. Und als nach dem Singer-Songwriter Tim Kasher (guter Freund vom Conor) die siebenköpfige Band die Bühne betritt, hat man das Gefühl, das auch Conor Oberst aufgeregt ist. Eigentlich kann er sich aber entspannt zurück lehnen. Mit „The People’s Key“ ist den Bright Eyes eine wunderbare Pop-Platte gelungen. Und es sind Pop-Songs, die sich auch perfekt in den Back-Katalog der Band einfügen. Davon gibt’s in zwei Stunden reichlich: altes (z.B. „Four Winds“, „Take It Easy (Love Nothing)“) und neues Material, meistens aber schlecht gelauntes, das Conor Oberst mit seiner zerbrechlichen Schmelzstimme vorträgt.

Dabei hat das ehemalige Wunderkind Oberst Grund zur Freude. „The People’s Key“ wird vielleicht doch nicht das letzte Bright-Eyes-Album sein, hat er verraten. Auf der Bühne passt das alles. So hat The Independent in seiner Rezension ganz treffend geschrieben:

It’s an impression confirmed by the string of ladies braving the stage-front crush at a packed Scala, all of them singing along with every word of every song – no mean feat at all, given the extent of Oberst’s back catalogue, and the sheer number of words crammed into each song. One example of tonight’s sprawling set is called „Nothing Gets Crossed Out“, and that’s a fairly apposite description of his lyric style, which leaves no stone unturned, no impulse unexamined, no action unconsidered. His appeal shouldn’t be too much of a surprise, I suppose: as well as being cute as a button, Oberst seems to open his heart completely every time he opens his mouth, which – forgive the generalisation – sometimes appears to be all that a woman ever really wants from a man.

Als letzten Song des Abends spielen die Bright Eyes das neue Lied „One For You, One For Me“. Danke!

Bright Eyes

Foto: Steffen Schmid

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