QUESTIONS & ANSWERS – der gig-blog-Fragenkatalog: Folge 20 mit THE SERPENTINES & THE JERKS
Trotz der Fantastischen Vier und Hänk Häberle wird die regionale Musikszene oft immer noch mit einem kleinen Lächeln abgetan, neidisch nach Berlin oder auf all die anderen vermeintlichen „Musikhochburgen“ geschaut. Dass dies völlig überflüssig ist, wird sich am 1. Oktober zeigen, wenn mit THE JERKS und THE SERPENTINES zwei Bands aus der Heimat zum öffentlichen Doppeldate in der Röhre bitten.
Wer sich selbst davon überzeugen möchte, sollte bis zum 28.09. eine eMail mit dem Betreff „Hank“ an info(ät)gig-blog.net schicken. Wir verlosen 2×2 Karten für dieses Event.
Eure ersten Assoziationen wenn ihr an Stuttgart denkt?
The Serpentines: Snobismus, Flohmarkt, Verbrannte Erde.
The Jerks: Home.
Was war der peinlichste Moment, den ihr jemals auf der Bühne erlebt habt?
The Serpentines: Wem etwas peinlich ist, sollte sich nicht auf eine Bühne stellen.
The Jerks: Uns ist eigentlich nie was peinlich! Es gab bestimmt schon Sachen, die einem Außenstehenden vielleicht peinlich wären, aber wenn man auf der Bühne steht, ist man sozusagen unsterblich, man kann tun und lassen was man will, ohne dass man auf den Gedanken kommen könnte, dass das in irgendeiner Hinsicht peinlich wäre. Deswegen machen wir schließlich Rock’n’Roll!
Was ist euch auf Tour schon alles verloren gegangen?
The Serpentines: Geld, Schlüssel, Uhr, Würde, Schlaf, Frauen, Gitarren, Lust, Schlagzeuger, Unschuld, Haare.
The Jerks: Ab und zu mal auch der Verstand.
Wir würden gerne von euch hören, dass eure letzte Platte nicht die Beste war.
The Serpentines: Von den bisherigen schon, von den zukünftigen nicht.
The Jerks: Grundsätzlich machen sowieso die Serpentines die besten Platten.
Welchen Film habt ihr als letztes im Kino gesehen?
The Serpentines: Inception und Whipe it – Psychosen und Rollergirls.
The Jerks: Verlobung auf Umwegen – Nie wieder Sneakpreview!
Welches Album habt Ihr Euch zuletzt gekauft?
The Serpentines: Jeweils die Neuste von: Caribou, Beak, PVT, A.Armada und Seefeel.
The Jerks: Die neue von The Gaslight Anthem und Disco Ensemble.
Welches Buch habt ihr zuletzt in die Ecke geworfen?
The Serpentines: Rich Dad, Poor Dad.
The Jerks: Zwar nicht in die Ecke geworfen, aber bis ins letzte Detail studiert haben wir „Please Kill Me – die unzensierte Geschichte des Punk“.
Bei welchem Song sieht man euch sofort auf der Tanzfläche?
The Serpentines: New Order – Blue Monday, Major Lazer – Hold the Line.
The Jerks: „MC5 – Kick Out The Jams, Motherfucker“.
Der beste Live-Club der Welt?
The Serpentines: Den haben wir noch nicht gesehen.
The Jerks: Die Röhre in Stuttgart. CBGBs gibt es ja leider nicht mehr.
Warum sind eure Konzerte die Besten?
The Serpentines: Sie sind günstig und man muss nirgends mitklatschen.
The Jerks: Der Besucher bekommt von uns von der ersten bis zur letzten Sekunde pure Energie und Leidenschaft um die Ohren gehauen. Du musst dir vorstellen, du wachst gerade auf, schaust noch ganz verschlafen durch die Gegend und auf einmal knipst jemand das Licht an, dreht deine Anlage auf Volldampf und leert dir einen Eimer Wasser ins Gesicht. Das ganze stört dich aber nicht im Geringsten sondern reißt dich in dem Moment, während unserer Show, völlig mit. Solange, bis die Anlage wieder von 100 auf 0 geht, das Licht aus ist, du dich komplett ausgepowert, nass und glücklich wieder auf dein Bett fallen lässt und dir mit einem Grinsen auf dem Gesicht denkst: „Fuck war das geil! Nochmal!“
Wenn eure Musik ein Essen wäre, wie würde sie schmecken?
The Serpentines: Zitronenwassereis im Autobahnstau.
The Jerks: Auf jeden Fall intensiv.
Sind die Beatles überbewertet?
The Serpentines: Nicht überbewertet, nur verherrlicht.
The Jerks: Wer?
Euer größter mentaler Defekt?
The Serpentines: Tourette-Syndrom.
The Jerks: Hey, stell einfache Fragen, du redest mit nem Musiker.
Welche Frage wolltet ihr unbedingt mal gestellt bekommen?
The Serpentines: „Was ist Punk?“
The Jerks: „Papa, was machen, die zwei betrunkenen Männer in meinem Bett?“
Welchen Stand hat man als Stuttgarter „Nachwuchsband“ im Vergleich mit Bands aus anderen deutschen Großstädten – wie wird man als Stuttgarter Künstler unterstützt / hat man mit dem Vorurteil „Schwobaländle“ zu kämpfen?
The Serpentines: Im Prinzip hat man den gleichen Stand – egal aus welcher Stadt man kommt, am Ende ist die Qualität ausschlaggebend. Bemerkenswert an Stuttgart ist der Mangel an Infrastruktur, wie z.B. Proberäume und alternative Kultur. Unterstützung bekommt hauptsächlich der, der offensichtlich vermarktbar ist. Wenn die Fans aber genügend Bier trinken, kann man in Stuttgart relativ problemlos an Konzerte kommen. Vorurteilen sind wir noch nie begegnet.
The Jerks: Als Stuttgarter muss man sich auf keinen Fall irgendwo verstecken. Die Stuttgarter Szene ist vielleicht nicht die Größte, aber sicherlich mit die Beste. Man kennt sich untereinander und unterstützt und pusht sich gegenseitig. Diese familiäre Atmosphäre ist gerade das geile an Stuttgart, auf das der Ein oder Andere auch neidisch ist.
Man wird höchstens mal wegen seinem Slang etwas belächelt, was wir aber absolut nicht tragisch finden!