EFTERKLANG, 05.07.2010, Schocken, Stuttgart

Efterklang

Foto: Steffen Schmid

Aus der Reihe „Blogeinleitungen, die man so nicht gutheißen kann“: Aus dem kühlen Dänemark kommen Efterklang, die uns mit ihrer skandinavischen Musik Linderung von der tropischen Hitze dieser Tage bringen.

Die Frage, warum einem (mir, um genau zu sein) so ein Mist überhaupt einfällt, lassen wir mal lieber. Reden wir lieber von Efterklang. Wieder eine dieser Bands, die seit Ewigkeiten auf einer Liste namens „unbedingt mal reinhören“ von mir vor sich hin schmoren. Natürlich hat’s bisher noch nicht geklappt, also wieder ganz unbedarft und ignorant aufs Konzert.

Gegen 22 Uhr geht’s in der gut gefüllten Indiesauna namens Schocken los. Sechs Dänen und eine Dänin, letztere erinnert mich aber eine italienische Freundin, kommen auf die Bühne, und bieten vom ersten Ton an ein hochmusikalisches Highlight dieses Konzertjahres. Posaune, Trompete, Flügelhorn, Keyboards, Querflöte, E-Drums, zwei Macbooks, Gitarre, Bass, Schlagzeug, mehrstimmige Gesänge…orchestral geht’s zu, dabei jedoch bestens arrangiert und mit perfektem Sound. Eine wahre Wonne dem Ganzen zuhören zu dürfen.

Vom Sounddesign erinnert es mich öfters an eine Mischung aus The Notwist und Sigur Ros, wobei die Songs jedoch wesentlich eingängiger sind und einen leichten Hang zum angenehmen Pathos haben. Sichtbar wird diese unklare Genrezuordnung auch am Publikum. Von Indies über potentielle Rollenspieler und Nu-Hippies ist eine schöne Bandbreite vertreten.

Für mich stechen aus dem Set Modern Drift und vor allem Alike heraus. Tolle Songs, die aber durch die Arrangements und die Musikalität der Band zu ganz großen Momenten werden.

Efterklang

Foto: Steffen Schmid

Bei mit skandinavischen Musikern überfüllter Bühne und beschnauzbartem Sänger könnte man ja an Parallelen zu I’m From Barcelona denken, aber Efterklang sind doch wesentlich epischer und melancholischer, weit weniger Pop.

Auf ihrem Myspace steht zur Zeit „Nice And Friendly People On Tour“. Kann man genauso stehen lassen. Sänger Casper Clausen grinst nach jedem Stück wie ein Honigkuchenpferd, sichtlich gerührt und dankbar ob der großen Begeisterung. Von ihm erfahren wir auch, dass der Band aufgefallen sei, dass wenn man aus Stuttgart alle ‚t‘ streicht Stuttgart wird. Sugar-Mitte klingt schon auch ’ne Ecke besser, muss man zugeben.

Nach 90 Minuten und einer Zugabe ist eines der ungewöhnlichsten (und wärmsten) Konzerte dieses Jahres vorüber. Aber Casper meinte, sie wollen gerne und bald wieder kommen. Wir werden warten!

4 Gedanken zu „EFTERKLANG, 05.07.2010, Schocken, Stuttgart

  • 7. Juli 2010 um 16:47 Uhr
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    Potentielle Rollenspieler? War der Schmoudi auch da?

  • 7. Juli 2010 um 17:58 Uhr
    Permalink

    keine Ahnung, aber so ein Typ mit fettem Fotoapparat und achteckigem Würfel als Halskette ist da rumgeschlichen…

  • 9. Juli 2010 um 09:20 Uhr
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    … ein Ikosaeder!

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