WILLIAM FITZSIMMONS, 06.06.2010, Wagenhallen, Stuttgart
Eigentlich haben wir zu William Fitzsimmons hier, vor einem halben Jahr in Tübingen, schon alles gesagt. Doch: Für diesen großartigen Songschreiber kann man einfach nicht genug Werbung machen. Denn ein William Fitzsimmons-Konzert zeigt, dass dieser Mann nicht nur wunderschöne Lieder schreiben kann, sondern, kein Witz, ein feiner Entertainer ist.
Im Vorprogramm spielt erstmal Laura Distasi nette Lieder, später dann begleitet sie William Fitzsimmons am Keyboard und als Background-Sängerin.
Es passt ganz gut, dass endlich ein Gewitter über Stuttgart zieht. In den Wagenhallen sitzen alle ziemlich hippiesk auf dem Boden herum. Passt aber zur Musik, die man doch am liebsten auf dem Sofa lümmelnd hört. „We’re gonna rock you guys really fucking hard“, kündigt Fitzsimmons an, der zum happy Summersound die passende Sommerfrisur trägt. Um aber gleich mit der Wahrheit herauszurücken: „After the concert you will feel fucking depressed.“ Das würde man auch bei all den todtraurigen Songs, die meist vom Verlassenwerden, Scheidung und nochmal vom Verlassenwerden erzählen, durchaus sein.
Es gibt ein Scheidungslied („Song Of The Sparrow“), das aus weiblicher Sicht geschrieben wurde. „Manche denken, das sei die richtige Perspektive“, sagt Fitzsimmons. „Andere wiederum halten das für die Bullshit-Perspektive.“ Solche Sachen sagt der gute William ständig. „Ich bin heiß“, sagt er auf deutsch, spielt ein paar Songs ohne Begleitung seiner Band, singt ein Lied inmitten des Publikums. Dazwischen erzählt er immer wieder lustige Sachen. Anders wäre so ein Konzert auch mental nicht auszuhalten, und man würde wirklich ziemlich deprimiert nach Hause gehen.
William Fitzsimmons
Laura DiStasi