ICELAND AIRWAVES, 16.10.2009, Reykjavik, Island

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Foto: Steffen Schmid

Wie viel ist einem Musik wert? Nicht in isländischen Kronen gerechnet, sondern in vollem Körpereinsatz. Die Kings Of Convenience sind ganz schön vielen Menschen sehr viel wert. So viel, dass sie für ein Konzert der beiden auch eineinhalb Stunden vor dem Plattenladen Skifan in der Schlange stehen. Ältere Menschen wundern sich, fragen nach, was die jungen Leut‘ denn hier machen. Antwort: „We wanna get tickets for a very popular band.“ So sieht’s aus.

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Das Problem an dem Konzert der Kings Of Convenience: Es findet in einer Kirche statt. Auf Wunsch der Band. Dafür gibt es 500 Plätze. Deshalb heißt es anstehen, bibbern und auf ein Armbändchen hoffen. First come, first serve.

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So kann man auch seinen Vormittag vertüddeln.  Aber ja: Es hat sich gelohnt. Davor noch ein bisschen die Off-Locations abklappern. Wie etwa im Klamotten-Laden Naked Aped, wo die Cuties von Sykur Electroclash am Nachmittag darbieten.

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Im putzigen Häuschen in XS des Plattenladens 12 Tonar spielt Eberg, Islands Evan Dando quasi – und singt traurige Lieder über das isolierte Inselleben.

Man kann Touristen und Isländer übrigens auch ganz leicht, an ihren Essengewohnheiten unterscheiden.

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Die Touris gehen in die Hafenkneipe Saegraffin, um die beste Hummersuppe ever mit Plastiklöffeln zu schlürfen und geräucherten Wal und fermentierten Hai angeboten zu bekommen.

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Die Isländer hauen sich nachts um drei einfach noch einen Hot Dog rein. Man muss sich stärken für die Nacht. Es ist Wochenende. Man merkt es auf den kleinen Straßen, in denen so verdammt viel los ist.

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Und was ist das alles für ein Kontrastprogramm zu Kings Of Convenience in der Frikirkjan. „No alcohol, no pictures for the first 30 minutes and turn off cellphones“, meint der Securitytyp sehr ernst. Das ist alles natürlich sehr weit weg von Rock’n’Roll, aber es ist schon allein toll, wie  Eirik Glambek Bøe und Erlend Øye Arm in Arm durch den Mittelgang Richtung Altar schreiten. Standing Ovations für die Trolle aus Bergen. Und die Indiemädchen-Augen leuchten. Vor allem, als Erlend seine Hände bei einem in der ersten Reihe wärmt. Man wünscht sich, dass die beiden doch das Gleiche noch einmal in der Johanneskirche in S-West wiederholen würden. So bezaubernd, herzerwärmend und schön ist der Simon&Garfunkel-Pop der Beiden.

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Reykjavik ist aber eigentlich im Ausnahmezustand. Vier Tage wach sozusagen. Das Art Museum verwandelt sich in einen der coolsten Clubs der Stadt, in dem unter anderen The Drums aus New York mit tollen Tanzeinlagen und Indierock à la Vampire Weekend überzeugen.

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Die Mädchen von Pascal Pinon schmachten in der ersten Reihe, obwohl man sich fragt, was die um diese Uhrzeit noch in Clubs machen.

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Andere rasten aus im Kollektiv. Da ist nach den Kings of Convenience mit Metronomy aus Großbritannien Kontrastprogramm galore geboten. Für Metronomy steht das schöne Wörtchen „bouncy“ im Booklet. Das passt perfekt.

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