AC/DC, 22.05.2009, Hockenheimring

AC/DC, 22.05.2009, Hockenheimring

Foto: Steffen Schmid

Alte Männer, Folge 2.

AC/DC ist wohl eher so ein Männerding. Von 90 000 Fans auf dem Hockenheimring ist der Großteil männlich und trinkt viel Bier. Selten so eine lange Schlange vor der Männertoilette gesehen, selten so ein Fantum erlebt. Denn hier trägt wirklich jeder ein AC/DC-T-Shirt.

Das muss ihnen erst einmal einer nachmachen. Dieses Fantum. In zwölf Minuten essen manche zu Mittag, andere rauchen zwei Zigaretten. AC/DC verkaufen in dieser kurzen Zeit über 300 000 Karten für ihre Stadiontournee in Deutschland. Weltrekord!

Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schaute sich das Spektakel in München an, in Hockenheim am Freitag Abend ist Klaus Meine von den Scorpions zu sehen. Ein Konzert von AC/DC ist ein Männerding. Das Publikum ist vor allem männlich und laut. Wenn AC/DC live spielen, haben erwachsene Männer glasige Augen vor Freude, halten ihren Plastikbecher fest in der Hand oder spielen in aller Öffentlichkeit auch mal Luftgitarre. Ach ja, die gute alte Zeit. Und ja: Let There Be Rock. Auf dem Hockenheimring ist der Teufel los. Wortwörtlich. An jeder Ecke gibt es Haarreifen mit Teufelshörnern zu kaufen, die später im dunklen Rund so lustig leuchten.

AC/DC gibt es seit 1973. Die Band steht keineswegs für Innovation. An diesem Abend gibt es mal wieder einen Sound in diversen Variationen. Und Angus Young trägt natürlich wieder seine Schuluniform mit Krawatte und kurzen Hosen, beherrscht das Gitarrenspiel nach wie vor und auch noch seinen bekannten Scherenschritt. AC/DC sind die Traditionalisten des Hardrocks, auch wenn Brian Johnson ständig „Rock‘n‘Roll“ sagt. Testosteron liegt in der Luft.

AC/DC, 22.05.2009, Hockenheimring, Fans

Foto: Steffen Schmid

Mit einem Knall geht es los. Die Leinwände zeigen einen Zug, der dann aus dem Virtuellen ins Reale tritt und eine Riesenlok türmt sich auf dem Monstrum, das sich Bühne nennt, auf. Sie dampft aus allen Ecken und hoch droben da leuchten zwei rote Teufelshörner. Natürlich folgt „Rock‘n‘Roll Train“, einer der vielen Klassiker, die es auf dem Hockenheimring zu hören gibt an diesem Abend. AC/DC spielen ein zwei Stunden Set, in dem sie auch „Highway To Hell“ und „TNT“ unterbringen, ein paar Lieder ihres aktuellen Albums „Black Ice“ und ein ellenlanges Gitarrensoli von Angus Young, zu dem es glitzernde Konfettis regnet.

Die Männer an meiner Seite sagen Sachen wie „voll geil“, was man ihnen im normalen Leben nie zugetraut hätte.

AC/DC

Impressionen

5 Gedanken zu „AC/DC, 22.05.2009, Hockenheimring

  • 8. Juni 2009 um 21:11 Uhr
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    AC/DC scheint mir eher ein Altherrending – sagt ja auch schon die Eisenbahnromantik, die es da in etwas monströser Form auf die Bühne geschafft hat.

    Ansonsten macht es immer wieder Freude, von dir, Anja, was zu lesen. Daher ist das blog ne gute Idee.

    Grüßle …

    Jo

  • 20. Juni 2009 um 05:46 Uhr
    Permalink

    Alde Männer gude musig.
    junge weiber nur Schrott

  • 22. Juni 2009 um 07:48 Uhr
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    Ziehst du Nebenluft? Hast du offene Socken?

    Interessantes statement.

  • 11. August 2009 um 20:29 Uhr
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    Also ganz ehrlich: Habe da auch viele alte und mittelalte Frauen gesehen. Die ganz laut gekreischt haben beim Angus-Altmänner-Strip. Dazu auch viele viele kleine Steppkes, pubertierende Schnäuzer und auch den einen oder anderen Säugling. Stadion halt. Schöner roter Faden durch den Artikel mit den Männern aber nicht so ganz bei den Tatsachen. Ist erlaubt.

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