EARTH, 14.04.2009, Schocken, Stuttgart
Eher zufällig und nach geschickter Überredungskunst eines Freundes („absolutes Muss“, „legendär“, „vom Earth-Head stammt die Waffe mit der sich K. Cobain umgeballert hat“ etc.) lande ich also im Schocken bei den mir recht unbekannten Earth (eigene Ignoranz), die schon eine 20jährige Karriere vorweisen können.
Der Supportact ist das Duo Stebmo, bestehend aus Schlagzeuger und Keyboarder, eigentlich E-Piano, der sympathischerweise aussieht wie eine Kreuzung aus Rabbi und hängengebliebenem Krautrockhippie. Die beiden spielen einen recht angenehmen jazzigen Sound, sogar ein John Coltrane Stück ist dabei, und bei der Musik wandern mir einige Male Charlie Brown, Linus und Snoopy durch den Kopf herum.
Der Tastenmann ist auch Bestandteil von Earth, die sich aus besagtem Keyboarder, Gitarrist (der Kopf der Band; könnte aussehenstechisch problemlos in einem Rodriguez-Film mitspielen), Bassist und Schlagzeugerin zusammensetzen und einen ultralangsamen, sich gerne repetierenden Sound abliefern. Nicht ganz so runtergebremst wie Bohren & Der Club Of Gore, aber an diesen Bezugspunkt (minus Jazz) musste ich des öfteren denken. Faszinierend zu beobachten ist dabei die Schlagzeugerin, die sich so zeitlupen-, quallenhaft bewegt, dass man denken könnte, sie spiele unter Wasser.
Auf die Dauer ist mir die Musik allerdings zu spannungsarm, die Stücke untereinander zu ähnlich, eher was für daheim zum alleine deprimiert sein denke ich mir. Den Drone-People im Publikum gefällt es aber sehr gut, wie man an den geschlossenen Augen und dem valiumartigen Wippen klar erkennen kann.
Ein anderer Freund und Dronekenner bemerkt noch als Kritikpunkt, dass er gehofft hätte es wäre lauter und würde mehr dröhnen.
Drone, das mir unbekannte Wesen.