FAI BABA, CHRISTIAN ROTTLER, 27.08.2016, Merlin, Stuttgart

FAI BABA, CHRISTIAN ROTTLER, 27.08.2016, Merlin, Stuttgart

Foto: X-tof Hoyer

Heute ist Klinke-Finale im Merlin. Sänger und Gitarrist Fabian Sigmund und sein kongenialer Drummer Domi Chansorn alias Fai Baba stehen auf dem Programm. Eigentlich wollte ich heute nicht berichten, wäre aber sauschade gewesen. Fai Baba aus der Schweiz haben nicht nur mich, sondern das Publikum im trotz der Hitze gut gefüllten Saal total begeistert.

Der Grund für mich, bei diesen Temperaturen ins Merlin zu gehen, ist zunächst mal wieder Christian Rottler. Da Ferienzeit ist, tritt er ohne seine Band „Lenin Riefenstahl“ auf – mir macht das nichts, ich liebe es, wenn er alleine spielt. Der leider viel zu kurze Auftritt ist sehr intensiv und obwohl ich seine Texte schon oft gehört habe, faszinieren sie mich immer. Und heute macht er mir ein besonderes Geschenk und lässt mich bei „Feuer“ mitsingen. Anschließend rezitiert er sein Gedicht „Crash after crash“ und schließt dann mit dem neuen Lied „Sagen sie nicht nein, Sie haben gelächelt“ ab.

FAI BABA, CHRISTIAN ROTTLER, 27.08.2016, Merlin, Stuttgart

Foto: X-tof Hoyer

Nun geht es weiter mit Fai Baba. Vor wenigen Tagen hatten „Hymn for Her“ im InDieWohnzimmer bereits unter Beweis gestellt (wir berichteten), dass man zu zweit einen unglaublichen Sound auf die Bühne bringen kann. Was heute auf dieser Bühne passiert, ist kaum in Worte zu fassen. Zunächst mal hat Fabian Sigmund eine so unglaubliche Stimme, dass sich die Leute um mich rum immer mal wieder fragend ansehen. Wo kommt das her? Singt er das selbst? Sind das menschliche Laute? Kommt das aus einer Maschine? Aber ja, der Neid muss es ihm lassen – er singt das selbst, nur hin und wieder unterstützt von einem Effektgerät. Wahnsinn. Er singt sanft, mal mit einer Kopfstimme, die ihresgleichen sucht und dann auch wieder druckvoll. Gänsehaut kann man das schon nicht mehr nennen, was sich auf meiner Haut ausbreitet. Und was er aus seiner Gretsch-Gitarre rausholt ist auch alles andere als laienhaft.
FAI BABA, CHRISTIAN ROTTLER, 27.08.2016, Merlin, Stuttgart

Foto: X-tof Hoyer

Trotzdem bleibe ich mit den Augen die meiste Zeit beim Schlagzeuger hängen. Ich kenne zwar Schlagzeuger, die mehrere Arme zu haben scheinen, aber dieser hat an jedem Arm noch mindestens zwei Hände. Er jongliert Percussion-Instrumente und sonstiges Zeugs mit einer Fingerfertigkeit, dass man sich fast wie bei einem Hütchenspiel vorkommt. Ich warte immer darauf, dass auch mal was runterfällt – aber von wegen. Hut ab, hätte ich einen auf.

Was den Stil betrifft, bin ich eher ratlos. Keine Ahnung, wie ich das nennen soll. Es ist mal psychedelisch, dann kommt der John Lennon durch und dann landet man plötzlich bei Beat und Bluesrock und das meistens im selben Stück. Manchmal blickt man nicht, wo ein Lied aufhört und das nächste beginnt. Und wie zuvor schon erwähnt, kann man es kaum fassen, dass sich nur zwei Leute auf der Bühne befinden, es klingt so „groß“, nach mindestens fünf Instrumenten. Jedenfalls bin ich sehr froh über diese Entdeckung und ich hoffe, dass sich Fai Baba bald wieder in unserer Gegend blicken lassen.
FAI BABA, CHRISTIAN ROTTLER, 27.08.2016, Merlin, Stuttgart

Foto: X-tof Hoyer

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