ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: Regine

Fährhafen Hanstholm, Dänemark, 2002. Regine und ich rumpeln mit Mamas altem Opel Kadett Kombi auf die Fähre nach Seyðisfjörður, Island. Es folgt eine außergewöhnlich wundervolle Reise, die unser gemeinsames Leben begründet. Dieses Jahr sind wir zehn Jahre verheiratet. Anlass genug, dem Ruf nach Island ein zweites Mal zu folgen. Und wieder ohne Kinder, wie damals.

Eine knappe Woche Islandtief in Island – wer tut sich so etwas im November an? Seit 2010 geht immer irgendwer vom Gig-Blog da hin, zum Airwaves Festival , so schlimm kann es also nicht sein ;-) Diesmal also wir.

Reykjavík im Ausnahmezustand: knapp 10.000 Besucher verteilen sich auf über zehn official venues, dazu kommen weitere 20 off venues (Cafés, Klamottengeschäfte, Kinos, Hotel-Lobbies), in denen nachmittags Kurz-Konzerte gespielt werden; eines Abends treffen wir Carsten&Co im Húrra-Club, als wäre es das normalste der Welt und am Ende reißt auch noch der Himmel überm Reykjavík Flugvellur auf, und es bietet sich ein Schauspiel, mit dem es keine der 242 offiziell auftretenden Bands und Acts aufnehmen kann – Aurora Borealis lässt sich blicken. Doch dazu später.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: Regine

 

Mittwoch, 4.11.

Ankunft Reykjavik und auf zur Harpa, dem großen Konzert- und Konferenzhaus am alten Hafen, musikalisches und organisatorisches Zentrum des Festivals. Bändchen abholen, Architektur bestaunen, eintauchen in einen Mikrokosmos aus Musik, Kunst und Lebenskultur am nördlichen Rande der Welt.

Die Harpa ist in ihrer Gesamtheit vom dänischen Architektenbüro Henning Larsen in Zusammenarbeit mit dem isländischen Architektenbüro Batteríið und dem Künstler Ólafur Elíasson geplant und errichtet.

Foto: Regine

Ólafur (nicht, dass ich, Regine jetzt kurz mal, ihn persönlich kennen würde, aber in Island stehen alle nach Vornamen sortiert im Telefonbuch und deshalb darf ich auch Du sagen) ist ein dänischer Künstler isländischer Herkunft. Er lebt in Berlin (wo er ein Studio in einem ehemaligen Berliner Fabrikgebäude auf dem Pfefferberg betreibt, in dem etwa 50 Mitarbeiter seine Entwürfe umsetzen) und Kopenhagen und beschäftigt sich vornehmlich mit physikalischen Phänomenen in der Natur wie Licht und Wasser, Bewegung und Reflexion. Genau der richtige Mann für das Unterfangen, dieses einzigartige Gebäude zu vollenden, das zunächst, von den vom Banken-Crash gebeutelten Isländern kritisch beäugt, doch schnell zum Wahrzeichen und Symbol der Hoffnung, man könne die Krise überstehen, wurde. Um einem solchen Gebäude ein eigenes Gesicht zu verleihen, muss man wohl isländische Wurzeln haben und den Umgang mit den Naturgewalten quasi mit der Muttermilch aufgesaugt haben. Lang schon steht die Harpa auf unserer Liste der Must See’s, denn wenn wir am Anfang so pathetisch von der Gründung unseres gemeinsamen Lebens reden, gehört Ólafur irgendwie auch dazu, haben wir doch einige seiner Arbeiten zusammen gesehen (London Tate Modern, Linz, Wien, Berlin,…) und erlebt im Wortsinne und verfolgen, was er wo auf der Welt mal wieder in anderes Licht taucht.

Foto: Regine

Die Harpa also ist mit vier Konzertsälen ausgestattet, deren Namen den Naturphänomenen Rechnung tragen.

Aber wo sollen wir bloß anfangen? Probieren wir es mit dem Tiefensaal Kaldalón (Kalte Lagune), der ist nur 30 m entfernt. Rúnar Þórisson, der Elder Statesman des Psychadelic Prog-Rock Islands, und Band treten mit zwei Gitarren, zwei Keyboards, Bass, Drums und zwei Background-Sängerinnen an. Schöne, aufbauende Harmonien, lange Passagen, die sich verlieren und wieder finden, nach meinem Geschmack aber am Ende mit zu wenig Konsequenz zum Epischen, es wird nicht wirklich wild genug. Und letztlich sind die Tracks etwas zu kurz. Aber insgesamt ein rauschender Einstieg.

Ein paar Treppen hoch geht´s zur neu gegründeten Formation Geislar im, Saal Norðurljós (Nordlicht). Die fünf Mitglieder rekrutieren sich aus islandbekannten Größen der Indiepop- und Jazzszene. Schön und gut, aber das reicht denen ja nicht, sie holen sich für ihren Auftritt noch ein Streicherquartett hinzu, könnte ja sein, dass sich jemand beschwert ob zu wenig Polyphonie. Ergebnis der neun Musiker: Electronica-Jazz-Pop mit filmmusikalischen Passsagen. Klingt ein bisschen nach der ersten Goldfrapp-Platte mit zu viel Musikalität. Sängerin Sigríður Thorlacius (singt auch bei Hjaltalin am Freitag): ausgebildete, glasklare Stimme, fröhliche Ausstrahlung. Der Gitarrist: sieht aus wie ein Hafenarbeiter. Der dann zum Mikro geht und mit einer wundervoll sonoren Stimme im Duett singt. Eine echte Entdeckung. Gern hätte ich das Album an der Vertriebsbude erworben – aber Fehlanzeige: das gibt es hier nicht, auch bei keinem anderen Konzert auf dem Airwaves. Nur bei den off venues werden manchmal danach geradezu verstohlen unterm Café-Tisch CDs gedealt.

Nebenan im Saal Silfurberg (Silberfels, ein Kristall) geben AmabAdamA ihren isländischen Kiffer-Reggae (wie es in Holgers Beschreibung hieß) zum Besten. Ganz schön voll hier, aber klar: die sind hier populär. Und man merkt ihre Auftrittserfahrung, die spielen nicht zum ersten Mal. Publikumsanimation, Mitsingsprechparts – alles dabei.

Saint Asonia

Foto: Regine

Nun aber mal raus aus diesem Hochglanzgebäude, es muss doch auch was Schwitziges geben. Allerdings wird vor dem Nasa nicht geschwitzt, in der langen Schlange wird eher gefroren. Es regnet waagerecht. Schnell in den berüchtigten Húrra-Club in der Tryggvagata 22. Hier bollert RVK DNB und laptopt Drum and Bass wie 1998. Sehr energiegeladen, irgendwie nostalgisch, wenn man das bei so einer elektronischen Musik sagen kann. Im Gaukurrin, dem obligatorischen Rockschuppen, brüllt Misþyrming. Isländischer Blackmetal mit kunstblutverschmiertem Gesicht.

Für den Ankunftstag eigentlich genug erlebt. Denken’s und erwischen grad noch so den letzten Bus. Einmalig, denn an den anderen Abenden sollen die Taxifahrer was an uns verdienen.

 

Donnerstag, 5.11.

Erst mal eine Hummersuppe zum Spätstück. Im urigen Saegreifinn (Seebaron) am Hafen erleben wir alte, einfache Seemansgastronomie, die im Zeitalter des Hipster-Retro natürlich (wieder) gefragt ist. Vollbart tragende Amerikaner und Airwavesbändchen tragende Japanerinnen sitzen Seite an Seite mit alten Reykjaviker Fischern, die ihren Bart schon vor 2013 haben wachsen lassen. Wahrscheinlich wurden die, wie damals die Wikinger auch, mit Bart geboren. Wie auch immer, die Suppe schmeckt sehr lecker, der Frei-Kaffee ist zum Wegschütten. Danke für den Tipp, Schmoudi!

Foto: Regine

Am Ende des sich gentrifizierenden alten Hafens (das gibt‘s wohl überall) wartet das Aurora Reykjavik. Das Aurora zeigt in einem mit 30 Stühlen ausgestatteten Kleinkino Aufnahmen von Nordlichtern. Vor dieser Kulisse treten Anatomy Of Frank auf und spielen ihren wundervollen American Folk, ohne Verstärkung, rein akustisch, wie es schon vor Kurzem im InDieWohnimmer zu hören war. Die vier Musiker bekommt man nur als Schattenriss zu sehen, im Hintergrund läuft ja das Aurora Borealis-Endlosvideo. Ein sehr besonderes Erlebnis. Leider schaffen wir es nicht, der Band Holgers Grüße auszurichten. Fluchtartig verlassen sie das Haus, in zehn Minuten haben sie ihren nächsten Auftritt, irgendwo in der Stadt.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Zurück ins Kneipenviertel, in‘s Laundromat Café. Hinter der riesigen Bar befindet sich die kleine Bühne, auf der Lara Runars mit ihrer fünfköpfigen Band eine Art Hochkultur-Pop in der Art von Stina Nordenstam oder Nina Person (Cardigans) produziert. Komplexe Melodien, gute Arrangements, schöne Stimme, isländischer Akzent.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Auf der Laugavegur spielen binnen 20 Minuten Betty The Shark, dieses blutjunge, französische Dream-Pop-Team, den Icewear-Shop pickepacke voll. Die singende junge Dame an der Gitarre steht rechts von den Stricksocken, Schlagzeugsticks wirbeln vor Strickpullis und links von den Strickhandschuhen schwallt eine überbordende Klangwelle aus dem Keybord. Shoegaze ohne Gitarren möchte man meinen. Es ist ein seltsamer, einfacher aber anziehender Pop. Sie machen zwei Wochen Musikferien in Island, wie sie bekennen, und sind völlig euphorisiert von ihrem kleinen Erfolg. Wenn die Band noch eine Zeit lang durchhält, lesen wir über sie nächstes Jahr im Intro und sehen sie auf‘m Southside oder sonst wo.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Zur Auflockerung zwischendurch eine Gig-Blog-Rästelfrage zu unserem nächsten Tagesordnungspunkt: wie heißt der meist besprochene Act auf dem Gig-Blog (leicht) und wie oft wurde über seine Auftritte berichtet (ohne Q & A )? Blendend gelaunt ist er, unser Freund, und er hat sein neues Album in Form von Schokolade im Gepäck – Schokolade mit Downloadcode im Deckel, damit die Leute die Musik kaufen und sich freuen können – darauf musste erst mal kommen. Er hat allerdings nur eine Schachtel dabei, wir gedulden uns also bis Ende November im Galao. Der Gig findet in der kleinen Lobby eines noblen Hotels statt (Center Hotel/Ísafold Restaurant). Wir sitzen auf einem großen, bequemen schwarzen Ledersofa direkt vor unserem Lieblings-Isländer. Sehr entspannend.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Noch flyx einen Pylsur pulverisiert und zurück zur Harpa, wo uns, soviel vorweg, heut Abend noch der Mund offen stehen bleibt. Größer könnte der Kontrast zu Svavar Knuturs Auftritt (Mist, hab‘ ich mich verplappert) in der kleinen Lobby und dem Abend-Event nicht sein: John Grant & The Iceland Symphony Orchestra in der Eldborg (Feuerburg).

Es gibt also einen Amerikaner, dessen Lebensweg alles andere als gerade verlief; er kellnerte, studierte in Heidelberg, war Dolmetscher, spielte zehn Jahre in einer Band namens The Czars und fing irgendwann an, bei kleinen Indielabels Alben aufzunehmen, auf denen er über Woody Allens Frauenfiguren sinnierte, aber auch seine Homosexualität und seine HIV-Infektion verarbeitete. Er traf 2011 auf dem Airwaves einen der GusGus-Magier (Biggi Veira) und nahm mit ihm Musik auf. Nebenher lernte er Isländisch. Dieser Mann, John Grant, begrüßt heute Abend sein Publikum in der Landessprache im akustisch besten Konzertsaal des Landes, um zusammen mit dem Iceland Symphony Orchestra ein Konzert aufzuführen, das ihn in eine Liga mit Elton John oder Leonard Cohen aufsteigen lässt. Gut, er hat diesen Auftritt schon mal irgendwo mit irgend so einem Orchester geprobt, mit dem BBC Philharmonic Orchestra in London.

Mit gleichzeitiger Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit trägt Grant seine traurigen, manchmal dramatischen Songs vor. Mit seiner Stimme und seiner Präsenz ist er der Mittelpunkt des gesamten Arrangements – das Orchester, seine Band und die Backgroundsängerinnen scheinen „nur“ zur Untermalung da. Ein rauer, knarzender Analog-Synthie-Sound wird mit heftigen Beats gleichberechtigt neben den Orchesterklang gestellt. Pale Green Ghost gerät zur Technoshow der Superlative, ausgefeilte Lichtinszenierung inklusive (hier der Glastonbury-Auftritt 2014 ohne Orchester).

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: Regine

Zwischen den Songs bedankt er sich bei Musikern und Publikum; nicht demütig, sondern aufrichtig. Mit humorvollen, aber nicht flapsigen Überleitungen bricht er den Pathos, den die orchestrale Begleitung mit sich bringt. Seine Ausstrahlung reicht bis zum obersten Rang.

John Grant ist der neue James Bond der großen Unterhaltungsmusik. Ein gebrochener, vielschichtiger und verletzlicher Sänger, aber in Turnschuhen und cool, selbstbewusst im Wortsinn. Tom Jones wird „The Tiger“ genannt, Grants T-Shirts zeigen introvertierte Kuscheltiere. Auf einem Hemd steht schlicht „Disappointed“.

Um nochmal was vorweg zu nehmen: er ist der frühe Höhepunkt des Festivals, für uns und für die meisten anderen, die sich durch Extra-Schlangestehen ab 12 Uhr mittags Karten für diesen exklusiven Abend haben ergattern können.

Eine halbe Stunde später und wir immer noch aufgewühlt vom Grant-Konzert, wollen wir uns Mercury Rev im Silfurborg anschauen. Nach langer Bühnenabstinenz gehen die fünf Psychadelic-Rocker wieder auf Tour. Breitwandsound ist ihr Markenzeichen, ähnlich wie Archive. Die Bühne ist komplett eingenebelt, Bodenscheinwerfer beleuchten die Musiker von hinten. Sieht eindrucksvoll aus, passt zu ihrem sphärischen Klang. Leider ist es so dermaßen laut, dass wir den Saal nach 20 Minuten verlassen. Vielleicht sind wir auch nach dem Grant-Konzert (und den anderen vier Gigs) so vollgedröhnt, dass wir nicht mehr die Muße aufbringen wollen, uns darauf einzulassen.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Auch Ghostdigital im Nebensaal Norðurljós, ein crazy Electro-Hip-Hop-Experimantal-Duo aus Reykjavik, erscheint uns aktuell viel zu anstrengend. Drinnen, im Konzerthaus, wuseln hunderte von Menschen zwischen den Sälen hin und her, draußen regnet‘s in Strömen. Es ist kurz vor Mitternacht, wir lassen uns in einem alten Daimlertaxi in unsere Herberge bringen.

 

Freitag, 6.11.

Der Konzert-Freitag beginnt für uns um 14 Uhr (wobei der Tag in Island um die Jahreszeit generell erst mit dem Sonnenaufgang ab 10 Uhr beginnt). Bin ich (also Regine wieder) doch glücklicherweise über den Namen gestolpert: Högni Egilsson. Ja, klar, Högni. Der Högni von Hjaltalin und GusGus. Der schöne blonde Wikinger. Mit Vollbart. Ich mein, wo bitte gibt’s denn so was? Innerhalb von 24 Stunden Högni als Högni, Högni als Hjaltalin und Högni als GusGus, im Umkreis von ein paar Hundert Metern? Dafür muss man seine markante Stimme wahrscheinlich mögen. Ich weiß nicht, ob man’s merkt, dass ich sie ganz gern mag. Räusper.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Högni also, irgendwie auch so ne dramatische Figur wie John Grant, anders halt. In der Hotel-Lobby. Das Publikum wählt zwischen Latte und Bier und lässt sich gemütlich in die Sessel sinken, um dem Mann am Klavier zu lauschen. Bar-Musik im besten Sinne, die die Vorfreude auf mehr musikalische Perlen wachsen lässt. Man könnte sich dran gewöhnen, immer so behutsam und gut begleitet ins Wochenende zu rutschen. Nachmittags allerdings pausieren wir musikalisch, die Stadt hat ja auch noch anderes zu bieten. Wir besuchen eine gute alte Freundin, die Hallgrímskirkja, und lassen uns durch die Straßen treiben.

Wiedereinstieg abends mit Árstíðir im Silfurberg: moderner isländischer Folk mit Geige, Cello, Gitarre, noch ner Gitarre und manchmal mit Schlagzeug sowie meist dreistimmigem Gesang. Eigentlich gar nicht meine Musik, aber die Isländer richten es mal wieder. Kein Dur-Gepolter, sondern angenehm Moll-nebelverwehter, fast schon sphärischer Klang wird da arrangiert. Begeisternd. Zwischendrin gibt es Probleme mit dem Ton. Macht nichts: der Bandleader winkt seine Mannen zusammen und sie singen im Halbrund aufgestellt ein schwermütiges Volkslied, a capella. Souverän.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

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Abends dann wieder Högni, mit seiner Band Hjaltalin (im Saal Silfurberg). Auf Platte kommen Hjaltalin indie-poppig mit klassischer Besetzung, gelegentlich angereichert mit Geige und Blasinstrumenten, daher, heute Abend wird zwar auch Geige gespielt, aber die drei Keyboards verweisen bereits optisch darauf: Indie-Electro-Pop! Sigríður Thorlacius ist wieder mit von der Party, sie überraschte ja bereits mit dem neuen Projekt Geislar am Mittwoch.

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Genug Pop-Hochkultur, ab ins Húrra. Oculus, bekleidet mit einer Gardeuniform, brettert bis kurz nach halb zwölf Hardhouse, um vorzuwärmen einzuheizen für the one and only: FM Belfast. Kein Wunder, dass a) der Club rammelvoll wird und b) Carsten und seine elf Wikinger auftauchen. FM Belfast: was soll man sagen. Do-It-Yourself-Auf-Die-Zwölf, gelebte Sozialutopie der Maxime „Jeder kann ein Star sein“, HalliGalli-Ballermann der skandinavischen Art. Ein Riesenspaß. Der Sänger sieht super beknackt aus. Die beleibte Sängerin behängt sich mit Lametta-Lianen und lacht sich ständig schlapp (macht die nicht auch bei Múm mit?). Das Publikum rastet komplett aus. Carsten hat das hier besonders gut beschrieben, und das war „nur“ im Komma in Esslingen – hier heut Abend: Heimvorteil.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

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Samstag, 7.11

Es ist vielleicht keine echte Neuigkeit, aber ein Kettenhemd ist so schwer, dass man sich fürs Anlegen einen Plan zurechtlegen muss; wie man es an und vor allem danach wieder aus zieht. Nach genügend Denkarbeit gelingt dies. Diese Erkenntnis reift am heutigen Nachmittag im Saga-Museum, dort liegen Rüstung, Helme und Waffen der Wikingerzeit aus. Außerdem werden Plastilin-szenische Darstellungen der wichtigsten sagengeschichtlichen Bewandtnisse der Geschichte Island geboten. Das alles, während die Gemahlin sich in der Handknitting Association of Iceland herumtreibt. Klassische Rollenverteilung?

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: Regine

Entsprechend besinnlich finden wir uns heute Abend in der Frikirkjan, der Freikirche wieder. Hier geht es etwas ruhiger zu als im Húrra & Co. Holly Macves Stimme wird hochgerühmt und deshalb nimmt John Grant sie mit auf seine Tour nach Irland. Sie ist 19 und begleitet sich selbst mit Gitarre oder Klavier. Ihre Stimme klingt ein bisschen nach Lana Del Rey oder Scarlett Johansson, aber noch hat sie nicht die Persönlichkeit, um voll zu überzeugen. Ehrlich gesagt langweilt sie uns sogar ein wenig. Ihre Texte erscheinen unglaubhaft und irgendwie altersweise aus dem Leben und Lieben einer Teenagerin.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: Regine

Wir bleiben aber gleich sitzen, anschließend spielt Jón Ólafsson am Klavier Improvisationen zu Futuregraphers Ambientcollagen aus Bahnhofsgeräuschen, Tropfsteinhöhlen und sich überlagernden Synthieflächen. Die Müdigkeit holt mich ein. Ich dämmere mit der Musik in ein Kurzkoma, die Klänge werden zu Farben vor meinem inneren Auge. Wirklich wahr. Aber auf der Basis dieses Zustandes weitere drei Stunden durchzuhalten, um gegen 1 Uhr morgens GusGus erleben zu können, erweist sich als sehr anspruchsvoll.

 

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Also noch irgendwie wachhalten. Battles aus den USA klappern im Saal Silfurberg instrumental mit E-Gitarre und Schlagzeug zu fröhlich-hektischen Digitalsequenzen. Einerseits experimentell, andererseits poppig. Eine seltene gelungene Mischung, zumindest für mich. Wer das noch nicht kennt, sollte da mal reinhören.

Endlich, um 1.10 Uhr starten GusGus im selben Saal. Im Gegensatz zum Stuttgarter Auftritt 2011 im damaligen Zapata nur zu dritt mit Biggi Veira an den Maschinen (ohne Stephan „President Bongo“ Stephensen) und am Mikro Daníel Ágúst Haraldsson sowie in der dritten Formation auf dem Festival: Högni. Es ist ein Bombensound, fast etwas zu laut, aber sehr satt. Der Lichtgestalter tobt sich aus, es sieht fantastisch aus. Er hat einen Haufen Movingheads und Allefarben-Washer zur Verfügung – und selten genug im Leben: er weiß damit was anzufangen.

Högni singt Obnoxiously Sexual, bricht in der Mitte ab, fragt „Are we a tiny little bit … sexual tonight?“ Gejubel, klar, diese Rhetorik geht auf.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

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Mit dem 2011er Album Arabian Horse hatte GusGus nach Nullen in den Nuller-Jahren zu alter Stärke zurückgefunden und sich zu einem klarem, trance-technoiden Sound entwickelt. Mit Mexico (2014) gingen sie den Weg zwar weiter, allerdings meines Erachtens in die falsche Richtung, nämlich nach Trance. Sie hätten stehen bleiben sollen. Die Trancesongs wirken live latent fahrig, Daníel singt zwar mit vollem Verve, aber keiner scheint so genau zu wissen, ob er im Arrangement der Flächen das richtige Einstiegsfenster erwischt. Die Tracks von Arabian Horse funktionieren einfach besser. Es scheint fast so, als hätte Gusgus den Auftritt nicht geprobt. Einer der beiden Sänger steht jeweils etwas verloren rum, wenn der andere gerade dran ist, anstatt sich Gesangsparts zu teilen. Nach einer guten Stunde endet der zweite – gewünschte – Höhepunkt des Festivals und wir dürfen endlich ins Bett.

 

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

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Sonntag, 8.11.

Nach ein paar Schnarchern raus aus dem Bett, raus aus der Stadt, rein in die Fantastik, in die isländische Landschaft. Es regnet den ganzen Tag, aber egal. Þingvellir, Geysir, Strokkur und Gullfoss faszinieren auch so. Ganz allein sind wir nicht auf dem Golden Circle, aber das schien uns eben grade so machbar in der kurzen freien Zeit.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: Regine

Etwas irritiert uns der enorm gewachsene Tourismus. Während 2002 im Hochsommer ein einfacher Parkplatz für die Geysir-Besucher ausreichte, steht da jetzt ein Besucherzentrum und im November sind schon sechs Reisebusse vor uns da.

Wenn man sich durch diese Landschaft bewegt, bekommt man trotz der vielen Leute eine Ahnung davon (die wir ja eigentlich schon haben), was die isländischen Musiker meinen, wenn sie beinahe unisono vom starken Einfluss der Natur reden, die in ihrer kleinen Welt auf die Musik Einfluss nimmt. Oder weitergehend: sie vertonen die gewaltige Landschaft, das Wetter, die Vulkane, Gletscher, Lavafelder und Moosflächen.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: Regine

Viel zu schnell zurück in der asphaltierten Welt stellt die Vodafone Hall am Stadtflughafen Reykjavik das Abschluss-Venue des Airwaves. Die Sportstätte bringt erwartungsgemäß erheblich weniger Charme mit als die anderen Orte und zu allem ist sie schlecht zu erreichen. Da fragt sich der Verkehrsplaner: wie kann man eine Sporthalle ohne eine Bushaltestelle ausstatten? Aber die Lage etwas abseits der hellen Lichter wird uns noch zu einem ganz besonderen Erlebnis verhelfen.

DJ Flugvél Og Geimskip, das bedeutet Airplane and Spaceship, erzählt uns ein Weltallmärchen. Das ist wörtlich gemeint. Die junge Dame (Typ Björk zu Sugar-Cubes-Zeiten) im kleinen Raum oben hibbelt vor einem Haufen elektronischer (Musik-)Geräte herum, die sie abwechselnd bedient, ihnen Töne, Samples, Melodien, Lichteffekte, Lasererscheinungen und mehr entlockt. Hinter ihr wird eine Art Bildergeschichte projiziert. Dazu plappert und singt sie eine Geschichte. Kindlich-innovativer Vortrag, könnte man sagen. Irgendwie süß.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Unten in der großen Halle donnern Agent Fresco. Progrock, viele Gitarren, wuchtig. Holger sagte: hingehen. Sänger Arnór Dan Arnarson zeigt sich tiefberührt vom Zuspruch der Zuschauer. Es ist ihr vierter oder fünfter Auftritt auf dem Festival. Während wir noch versuchen, ihr Spiel besser zu begreifen, gibt’s Northern Lights Alert auf Regines Smartphone. Und diesmal ganz in der Nähe. Nordlichter wurden über‘m Reykjavík Flugvellur, dem Stadtflughafen gesichtet. Moment, der ist doch buchstäblich vor der Tür. Nichts wie raus. Sorry Holger (Agent-Fresco-Empfehler), aber das muss sein.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Da steht auf der Wiese ein einzelnes Paar und starrt in den dunklen Himmel, auf die der Stadt abgewandten Seite, dorthin, wo kaum urbanes Streulicht stört. Die junge Dame selbst war es, die via post auf der Northern Lights App auf das Phänomen hingewiesen hat und uns damit das fast schönste Geschenk unserer Reise ans nördliche Ende der Welt beschert. Tatsächlich, der Himmel ist voll grüner Schlieren, die sich wabernd bewegen, auflösen, wiedererscheinen, auseinanderdriften, zusammenfügen… ein wundervolles, erhebendes Naturschauspiel – Aurora Borealis. Zum ersten Mal. Immer mehr Leute sammeln sich, Kameras werden ausgepackt, die einen fluchen, weil sie‘s nicht abgelichtet bekommen, andere produzieren aus dem Stehgreif ein Timelapse-Video. Wer kann, der kann. Nach über einer Stunde gehen wir langsam zurück, es wird kalt.

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Kontrastprogramm: Sleaford Mods. Britische Arbeiterklasse auf Chrystal, vorgetragen im breitesten East-Midlands-Dialekt (okay, das habe ich nachgeschaut). Während Jason Williamson ununterbrochen Worte aus dem Mund rausstolpern, lässt Sequenzen-Abrufer Andrew Fearn Dosenbier in den seinigen hineinfließen. Außer nach jedem Track die nächste Datei aufzurufen, hat er ja auch nichts zu tun. Gut, er wippt mit und sieht finster aus, das macht er auch gut. Im Gegensatz zu Mike „The Streets“ Skinner, der bei seinem Durchbruch 24 war, haben die beiden Sleaford Mods allein schon wegen ihres verlebten Alters mehr Glaubwürdigkeit. Ein ganz schönes Geschimpfe, ich versteh kein Wort, aber es klingt cool.

 

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Und endlich, die Quasi-Headliner Hot Chip. Ihre Musik ist der Inbegriff des Indie-Electro-Pop. Sänger Alexis Taylor, mit Nerdbrille versteht sich, überlässt dem Gitarristen Al Doyle die Ansagen. Taylor wird sich erst am Ende ihres kraftvollen Auftritts zu ein paar Dankesworten bewegen lassen. Hot Chip tritt mit sechs Musikern und insgesamt drei Keybords an. Drummerin Sarah Jones wird zusätzlich von einem Percussionisten unterstützt. Odentlich Druck. Das Light-Design setzt noch einen drauf. Hot Chip spielen zwar vor einer großen LED-Wand, aber diese wird nur vollfarbig und gelegentlich zum Abschluss eines Songs eingesetzt, um die Lichtchoreographie zu komplettieren bzw. zu verstärken. Das zeugt von großem Gestaltungsverstand, schließlich hätte man durchgängig Farbenbrei zeigen können. Hätte aber abgelenkt, wäre der Wirkung der Band abträglich gewesen. So: Spitze!

 

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Die Briten spielen ihre Hits, es klingt toll, es sieht super aus, aber ich bin müde, ich krieg das nach den zig Auftritten nicht mehr richtig genossen. Nach dem bejubelten Ende darf FM Belfast den Raustreiber, den Hallenfeger geben. Gut gewählt. Aber das muss ohne uns stattfinden leider. Wir müssen in drei Stunden wieder aufstehen.

 

ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

Foto: bertramprimus

Draußen vor der Tür flackern noch immer die Nordlichter. Mit einer Träne im Knopfloch steigen wir ins Taxi.

Sjáumst þá á morgun, Iceland Airwaves. Þetta var eins og draumur!

 

DONNERSTAG, 5.11.

FREITAG, 6.11.

SAMSTAG, 7.11.

SONNTAG, 8.11.

4 Gedanken zu „ICELAND AIRWAVES, 04.11.-08.11.2015, Reykjavík, Island

  • 15. November 2015 um 13:47 Uhr
    Permalink

    Toller Bericht! Danke dafür!

  • 15. November 2015 um 23:45 Uhr
    Permalink

    Carsten sind wir auch mal begegnet (allerdings morgens beim Frühstück im Hotel), den letzten Auftritt von Agent Fresco haben wir ebenfalls wegen der Nordlichter über Reykjavík verpasst (weil die Wahrscheinlichkeit dass man diese Band mal in die Nähe von Stuttgart zu sehen bekommt ist ja ungleich höher als das Erscheinen von Nordlichtern überm Kessel), ansonsten hatten wir bis auf jeweils die beiden „Headliner“ am Samstag und Sonntag ein komplett anderes Festival. Aber es war mindestens genauso toll. Und schön über die Sachen zu lesen, die man verpasst hat.

  • 23. November 2015 um 09:07 Uhr
    Permalink

    Das Festival ist so vielseitig, da könnte man wahrscheinlich fünf ganz unterschiedliche Line-Ups zusammenstellen. Was hast Du denn so gehört/gesehen?

  • 30. November 2015 um 10:31 Uhr
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    Wir waren zum Beispiel bei Júníus Meyvant im Harpa. Schöne Musik von schönen Isländern, deren Indie-Pop man sich auch sehr auch auf dem Marienplatzfest vorstellen könnte.

    Danach waren wir bei Retro Stefson im Nasa, die ein sehr tightes Party-Set spielten und wirklich alle zum tanzen brachten. Und ich freute mich extra über den Keyboarder, weil ich letztes Jahr Hermigerville ’entdeckte’ und sofort Fan wurde und ein bisschen enttäuscht war, weil er dieses Jahr scheinbar nicht auftrat. Aber er war eben nur bei anderen Bands mit am Start (später auch noch bei Berndsen, den wir im Laundromat Cafe geschaut haben).

    In einem der beiden Icewear-Stores haben wir dann noch VIO gesehen, die so Indie-Pop-Rock spielten, deren Songs aber durch die Sounds der zweiten Gitarre — teils mit Streicherbögen gespielt — eine ganz interessante Ebene bekamen.

    JoyCut waren drei (ich glaube) Italiener, die mit Percussions (bei dem Off-Venue-Gig den wir sahen waren das jeweils zwei große Bass-Drumm, auf die eingepaukt wurde) und einem Stapel Elektronik einen interessanten Sound machten, Synthwave irgendwo zwischen Post-Punk und Post-Rock. Die Songs alle instrumental, in das Mirko wurde zwar manchmal etwas gesungen oder gesprochen, aber das wurde dann sofort soweit verzerrt und geloopt, das es eigentlich nur dazu da war um weitere Töne zu erzeugen. Hat sehr gut gefallen.

    Eines der Highlight des Festivals war sicherlich Agent Frescos Akustik-Set in der Fríkirkjan. Ich war selten auf einem so intensivem und emotionalem Konzert.

    Zwischenrein mussten es dann mal wieder ein paar laute Gitarren sein, da sind wir zu Meat Wave ins Gaukurinn gegangen. Die spielten Garage/Punk-Rock für Leute die auch Fucked Up oder Japandroids oder sowas mögen. Ich mag Fucked Up und Japandroids und sowas sehr gerne und war auch hier ziemlich begeistert. Zumal das Gaukurinn ja auch sowas wie die Rofa Reykjavíks zu sein scheint und entsprechend das ein sehr guter Rahmen für solche eine Band ist.

    Weil wir den offiziellen Gig am Tag zuvor verpasst hatten sind wir Freitag Nachmittag ins Bíó Paradís zu Sykur, was ein Heidenspass war. Das Kinofoyer war gepackt voll und draußen standen noch ein paar Leute vor den Fenstern und alle waren am tanzen, angesteckt nicht nur durch die Musik (recht eingängige, poppige Electrobeat) sondern vor allem durch die Energie und Präsenz der Sängerin Agnes, die mit ihren zwei dicken blonden Zöpfen und eigenem, auffälligen Style alles und alle mitriss und den Großteil der Show auf einem Tisch in der Mitte des Raumes bestritt.

    Die Vaginaboys im Nasa, die wohl irgendwie als das neue heiße Ding gehandelt werden, waren dann aber eher so naja. Viel Pose (alle in Masken auf der Bühne), viel Autotune, aber eher langweilig.

    Kælan Mikla, wieder im Gaukurinn, waren drei Mädels die einen ziemlich guten Post-Punk/Dark-Wave-Sound auf die Bühne brachten (wenn auch nicht ganz so interessant wie es z.B. ein Levin Goes Lightly hinbekommt). Interessant war hier mitzubekommen, dass es auch in Reykjavík die üblichen „Gentrifzierungsprobleme“ gibt. Nach dem Gig kamen wir mit einem Isländer ins Gespräch der sich als der Chef des Gaukurinn rausstellte und fragten was da dran ist, dass der Laden dicht gemacht werden solle (hatten wir am Flughafen irgendwo aufgeschnappt). Und in der Tat gibt es wohl Pläne den ganzen Block platt zu machen um ein neues Hotel hochzuziehen, aber er hätte einen unbefristet Mietvertrag und „ihr kriegt mich hier nicht raus!“

    Sísý Ey, das sind 3 Mädels am Gesang und ein Knöpfendreher der die Beats zusammschraubt. Haben wir im Gamla Bíó gesehen. Alles in allem wieder sehr tanzbar, die Sounds in Richtung Deep-House, teilweise auch an manche spät-80er/früh-90er Acid-House/Vocal-House Sachen erinnernd und durch den dreistimmigen Gesang immer sehr interessant.

    Über Triologia sind wir auch wieder durch Zufall gestolpert, die spielten im Buchladen neben unserem Hotel als wir kurz zurück wollten uns eigentlich ein wenig ausruhen. Triologia sind zu zweit (Sängerin am Keyboard, Gitarrist mit einer alten Computertastatur als Pedalboard), hatten wohl noch nicht allzu viele Auftritte insgesamt (ich glaube die Mutter der Sängerin stand die ganze Zeit am Rand und hat mitgefilmt). Die Musik war auch recht schön, erinnerte in der Art mit Mann/Frau-Gesang und lockeren Beats zu Gitarre sehr an The XX (was ja nichts schlechtes ist).

    So, das war sicher nicht alles, aber ein paar der Sachen die hängen geblieben sind…

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