„CRACKER #01“, INTERNATIONALES PERFORMANCEFESTIVAL, 08.12.2010 – 11.12.2010, Self Service, Stuttgart
Wenn man darüber nachdenkt, was denn die Menschen hier veranlasst, Tag für Tag Reviews und Fotos von Konzerten und Veranstaltungen hoch zu laden, dann ist die Motivation mit Sicherheit verschieden, doch ein gemeinsamer Nenner dürfte wohl zweifelsohne der sein, dass man letztendlich hofft, Außergewöhnliches zu erleben – Momente also, die das Ende der Veranstaltung überdauern. Nun, die Galerie Self Service war so ein Ort des Außergewöhnlichen. Im besten Sinne. Cracker #1 wird noch einige Zeit nachhallen. Performancekunst ist für viele schwer zu fassen und noch schwerer zu verorten im Kunstatlas, doch Performativität an sich spielt eine immer wichtigere Rolle in unserer Kultur, längst versucht man sich der Realität nicht nur über die Sprache zu nähern. Körper, Zeit, Raum und Identität standen im Mittelpunkt der Performances und viele Künstler erreichten beim Ausloten dieser Eckpunkte Herz, Seele und Verstand des Publikums, das in Stuttgart so selten anzutreffen ist.
Auf self-service-openartspace kann man sich genauer über die Künstler und ihre Arbeiten informieren, die während dieser vier Tage allesamt beeindruckten. Nachhaltig. Die Ankündigung von Cracker #2 wurde dann auch – klar – mit Begeisterung vernommen.
Den Auftakt des Festivals macht der Film BEYONDA – A JOURNEY INTO DARKNESS der Performancegruppe Bissy Bunder. Die Beschreibung des Films auf Facebook gibt auch, wenn nicht im einzelnen, doch die Atmosphäre des Festivals wieder (und ist auch, ganz ehrlich, ein geiles Ende für diese Review):
We’re gonna have animals, crazy characters, runovers, killings on the road, fucking caves from the 40s, Byron, Zion, I don’t know what, marriage cakes, Boyden, cave full of fluorescent lights, minerals, things popping up, carrot eating, kissing, women perfect – it’s gonna be wild!
PS: Number 12! Where and who are you?
Marco Schmitt
Soeren Dahlgaard