SOUTHSIDE FESTIVAL, TAG 1.2, 18.06.2010, Neuhausen ob Eck

The Strokes

Foto: Steffen Schmid

„Die hat so eine schöne Stimme, dachte gar nicht, dass die so aussieht“, sagt ein junger Herr, als The XX auf die Bühne (eine der beiden großen) kommen. Die Rede ist von Romy Madley Croft, die wirklich eine sehr, sehr schöne Stimme hat. Was im LKA Anfang des Jahres ein bisschen daneben ging, funktioniert vor der großen Menge erstaunlich gut. Das junge Trio tritt mit einer unglaublichen Souveränität auf, die Songs sind minimalistisch und magisch. Blöd nur, dass ein paar Besucher Polonaise durch die Reihen tanzen.

The XX

Foto: Steffen Schmid

Auf dem Southside Festival ist man sehr verwöhnt, was pünktliche Anfangszeiten angeht. Dass The Strokes mit einer viertel Stunde Verspätung auf die Bühne kommen, passt zu den Schnöselbuben aus New York. Man hätte ja fast schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass die Herren nach all ihren Soloeskapaden wieder gemeinsam auf der Bühne stehen. Blöd nur, dass Julian Casablancas seine Stimme und die Liedtexte irgendwo vergessen hat. Herrlich, wie er den Mikroständer auf den Boden pfeffert. Diese Burschen haben tolle Lieder geschrieben, keine Frage, doch das, was sie hier abziehen, ist, nun ja, etwas leidenschaftslos. Die Songs wie etwa „New York City Cops“ oder „Someday“ sind immer noch toll, die Band selbst irgendwie auch in ihrer versnobbten Arroganz. Julian Casablancas trägt verrückte blonde Strähnchen, eine sehr große Sonnenbrille und rotzt ins Mikro, während Albert Hammond Jr. aussieht, als würde er als Bibliothekar arbeiten. Bassist Nikolai Fraiture sieht eher aus, als wäre er Côte d‘Azur-Urlauber. Herrlich.

The Strokes

Foto: Steffen Schmid

Ganz anders, ganz sphärisch ist der Auftritt von Massive Attack. Als Headliner des ersten Abends gibt es ein Klang- und Lichtgewitter. Es wird gerappt, gesungen, gemixt und irgendwas gemacht, das irgendwann einmal TripHop getauft wurde. Das ist toll. Ein Erlebnis. Ein Highlight. Aber es ist kalt. Bitterkalt.

Massive Attack

Foto: Steffen Schmid

Massive Attack

The Strokes

The XX

Fans und Impressionen

Ein Gedanke zu „SOUTHSIDE FESTIVAL, TAG 1.2, 18.06.2010, Neuhausen ob Eck

  • 20. Juni 2010 um 15:20 Uhr
    Permalink

    Der Bericht über die Strokes bestätigt mich mal wieder in meiner Totalablehnung dieser Fake-Band.
    @Lino: Hab ich es nicht schon immer gesagt?
    Die Strokes sind das was hinten rauskommt, und waren es schon gleich mit ihrem erscheinen. Ihre Topplatzierungen in „Indie-Charts“ sind Beweis wie nichtssagend selbige sind.

    Um den Auftritt von Massive Attack beneide ich Euch.

    Durchhalten! Gruß, Txc.

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