TIMID TIGER, 29.04.2010, Universum, Stuttgart

Timid Tiger

Foto: Steffen Schmid

Ach, die Krise! Man mag das Wort nicht mehr hören. Die putzigen Tiger aus Köln waren von ihr betroffen. Ihr Label L’Age D’Or ging pleite, mitten in der Insolvenzmasse: Timid Tiger. Zwei Mitglieder verließen auch noch die Band. Die Musik von Timid Tiger ist dennoch weit entfernt von Tristesse. Ihr Motto: Spaß ist, wenn man trotzdem lacht. Um diese Witzigkeit zu unterstreichen, kommt man sich bei einem Timid Tiger-Konzert auch ein bisschen vor wie bei Karneval. Statt Büttenreden gibt es einen indischen Conferencier. Statt Jeckenhüten tragen die fünf Boys Glitzerstirnbänder, womit auch der Einheits-Glitzer-Look der schmachtenden Teeniefans geklärt wäre.

Es mag sich vielleicht paradox anhören, doch vor fünf Jahren klangen Timid Tiger, nun ja, erwachsener. Vielleicht auch eigenständiger in ihrer ganz eigenen Verspieltheit. Der gegenwärtige Sound ist sehr cheesy und tanzbar, was auf die Dauer doch ein wenig ermüdend sein kann. Und: Timid Tiger sind zur Teenieband mutiert. Kein Witz! Die modischen Mädchen in den ersten Reihen haben einen guten Blick auf Keshav PuruShothams entblößte Beine (der Sänger trägt, wie kess, eine kurze Hose) und können Zeile für Zeile mitsingen. Den Hit „Miss Murray“ natürlich, das Britney Spears-Cover „Womanizer“ und auch „Combat Songs And Traffic Fights“. Auch „Electric Island“, mit dem sie den Abend eröffnen, ist ein veritabler Hit. Trotzdem bleibt das schale Gefühl, dass man den Witz schon oft erzählt bekommen hat.

7 Gedanken zu „TIMID TIGER, 29.04.2010, Universum, Stuttgart

  • 30. April 2010 um 14:12 Uhr
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    Das Publikum fand ich anfangs auch etwas… irritierend, hatte was von Mädcheninternat auf Ausflugsfahrt. Fand’s trotzdem ganz nett eigentlich. Vielleicht hab ich den Witz aber auch einfach noch nicht so oft erzählt bekommen =)

  • 30. April 2010 um 15:02 Uhr
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    Schrecklich! Ich bin grade wirklich entsetzt über dieses blöde Geschwätz von wegen „Mädcheninternat auf Ausflug“.
    Anscheinend haben wir ja ziemlich Eindruck in unseren tollen Leggings und den Glitzehaarbändern hinterlassen! ;)
    Wir wollten nur unseren Spaß haben und hier nicht als kreischende Teeniefans dargestellt werden! Egal … der Bericht ist ganz nett und ich habe mich wirklich ziemlich über das Erwähnen der „modischen Mädchen aus der 1. Reihe“ gefreut. :)
    Aber, wenn wir bei allen so ein Entsetzen und solch eine Irritation hinterlassen, werden wir beim nächsten Konzert in einem bodenlangen Cordrock und einem Rollkragenpullover erscheinen und uns dann ganz hinter bewegungslos ins Eck stellen.

    Man sieht sich Montag bei Fettes Brot :D
    Liebe Grüße
    ein modisches Mädchen aus der 1. Reihe

  • 30. April 2010 um 17:01 Uhr
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    Simone: Ich glaube, das hat stegoe bestimmt nicht böse gemeint. Euer Fansein ist doch toll! Bitte niemals bodenlange Cordröcke anziehen.
    Wenn du auf das Foto klickst, gibt’s auch eines von den Fans. Vielleicht bist das sogar du?

  • 30. April 2010 um 17:13 Uhr
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    Nein, das war echt nicht böse gemeint, im Gegenteil. War ein nettes Konzert, die Leute haben gefeiert und hatten ihren Spass, das war doch super so. Was ich meinte warnur, das eben ein auffällig hoher Mädchenanteil im Publikum war, mehr nicht. Ich war schon auf genug Konzerten denen das ganz gut getan hätte =)

    Und bitte niemals bodenlange Cordröcke.

  • 1. Mai 2010 um 19:35 Uhr
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    Ich finde wir sind trotz seltsamen Outfits ganz gut im Artikel weggekommen und habe mich über das Bild gefreut, auch wenn es da wirklich aussieht, als würde ich wirklich Keshav anschmachten, aber wieso auch nicht : D

    Bodenlange Cordröcke sind eine Sünde.
    Ein weiteres modisches Mädchen aus der ersten Reihe.

  • 3. Mai 2010 um 15:22 Uhr
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    In Köln gab es mehr Schweiß, weniger haarige Beine und auch viele modische Jungs in der ersten Reihe.

    Wobei ich das mit den haarige Beine gar nicht wissen kann, ich stand weiter hinten – zwischen mehr modischen Mädchen.

    Viel Spaß heute bei FB, dort ging es vor der Bühne weitaus unmodischer zu.

  • Pingback: Geile Sachen › In Köln gewesen

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