ICELAND AIRWAVES, 14.10.2009, Reykjavik, Island

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Foto: Steffen Schmid

Tag 2

Der erste offizielle Festival-Tag. Erkenntnisse danach:
– Es gibt noch Festivals, bei denen man sich über 25 Jahren nicht alt vorkommt.
– Wo die Schlangen sind, geht’s rein.
– Reykjavik hat die wohl höchste Clubdichte auf einen Quadratkilometer.
– Isländer sind sehr stolz auf ihre Musik. Können sie ja auch sein. Im Hotelfrühstücksraum läuft Emiliana Torrini. Im Touristenshop gibt es neben Schafswollpullis, Nonni-und-Manni-DVD-Box, Blue-Lagoon-Kosmetik, natürlich auch CDs von den Sugarcubes, Sigur Ros und Múm.

Anna Hildur hat einen wunderbaren Job. Sie promoted die isländische Musikszene und macht uns darauf aufmerksam, wo die offizielle Kick-Off-Party (so sagen die dazu) zum Iceland Airwaves stattfindet. Das Booklet mit all den Gigs und Off-Venue-Veranstaltungen in Plattenläden und Kunstmuseen wird man in drei Tagen sowieso nicht mehr auswendig lernen können. Man erkennt die Medienschaffenden und Plattenfirmenmenschen daran, dass sie sehr aufgeregt darin blättern, um dann sowieso das beste Konzert des Abends zu verpassen.

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Foto: Steffen Schmid

Offizielle Party, also. Freibier ist anderswo. Ist ja Krise. Hier treffen wir Lóa und Árni von FM Belfast wieder, bei denen wir am Nachmittag Kaffee getrunken und uns über die isländische Musikszene unterhalten haben. Lóa gibt Interviews für den lokalen TV-Sender, zwei Elektronerds, die aussehen wie 13 und sich Captain Fufanu nennen, machen Musik. Die beiden Boys werden noch häufiger aufspielen die nächsten Tage. Manche Acts spielen nachmittags kleine Akustiksets in Designshops, um dann Abends in den Clubs zu feiern. So hat man zumindest das täuschende Gefühl, man könnte annähernd alles sehen. Was natürlich Humbug ist.

Dann aber Pascal Pinon im Zelt. Vier isländische, 14-jährige Mädchen mit Zahnspangen, Blockflöten und Xylophon spielen zwei, drei bezaubernde Lieder. Herzerwärmend, das. Danach geben sie völlig cool ein Interview, in dem sie meinen, dass sie mit dem Publikum nicht so zufrieden seien: „Zu laut.“

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Foto: Steffen Schmid

Nicht viel leiser ist es dann im Grand Rokk, in dem wieder Pascal Pinon spielen. Sie singen von Vögeln und Wörtern in ihren Liedern, die sie nach der Schule geschrieben haben. Das Programmheft meint: „You wish you were this amazing when you were 14.“ Recht hat es.

Im Nasa, dem laut GusGus besten Club der Welt, liegt ein kleines bisschen Hysterie in der Luft. Der Schwede Juvelen ist in etwa Mika in cool, hat das Publikum von Lied Nummer Eins im Griff, mixt Italo Disco mit Pop und wieder zurück. Das Publikum beim Airwaves-Festival ist sehr enthusiastisch. Keine kritischen Stänker, sondern zu begeisternde Musikfans. So macht das Spaß! Und ja: Das Nasa ist wahrscheinlich wirklich einer der tollsten Clubs der Welt.

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Foto: Steffen Schmid

Das Gig-Booklet können wir immer noch nicht auswendig. Gehen aber auf alle Fälle heute Abend zu David Berndsen, dem Typen mit dem roten Bart und großartigen Videos. Und ach ja: Noch mehr Fotos gibt es dann kommende Woche.

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Foto: Steffen Schmid

8 Gedanken zu „ICELAND AIRWAVES, 14.10.2009, Reykjavik, Island

  • 15. Oktober 2009 um 14:13 Uhr
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    Das alles muss noch spannender sein als hier im Büro zu sitzen und im Post-Luch-Loch zu versinken…

  • 15. Oktober 2009 um 14:17 Uhr
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    Irgendwie ärgere ich mich jetzt nicht in Island zu sein

  • 15. Oktober 2009 um 14:25 Uhr
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    und wahrscheinlich ist es hier sogar kälter als in Island…ich geh mir paar Pillen holen…

  • 15. Oktober 2009 um 17:23 Uhr
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    Junge, bin ich neidisch ;)

  • 15. Oktober 2009 um 17:29 Uhr
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    spontan nach Island zu fliegen ist fast so verrückt wie spontan nach Saarbrücken zu fahren, aber eben nur fast.

  • 15. Oktober 2009 um 19:17 Uhr
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    Ähm, hier hat es tagsüber so um die zehn Grad und die Sonne scheint. Aber der Wind ist echt kalt.

  • 22. Oktober 2009 um 19:12 Uhr
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    pascal pinon waren wirklich unglaublich gut,,, jedoch auch, was bisher nicht erwähnt wurde:
    oh land, micachu and the shapes, kidcrash, mikael lind, olafur arnalds, for a minor reflection, jamie yuill, trentemøller, fjallbrædour, …….. und noch viele mehr.
    während fm belfast hatte ich das glück vor der tür zu stehen…

  • 22. Oktober 2009 um 19:31 Uhr
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    Wir wollten so viel sehen…
    Oh Land, Mikael Lind, Fjallbrædour hatten wir auch auf dem Zettel, aber dann doch nicht geschafft.

    Wir sind am Samstag Abend im Nasa kurz vor dem Ende von FM Belfast gegangen. Es hat uns viel Überredungskunst gekostet, überhaupt zu Hintertüre raus zu kommen. Allerdings fand ich es bei Juvelen um einiges voller. Hoffe, du hast ihn nicht verpasst!

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