SOUTHSIDE Tag 3, 21.06.2009, Neuhausen ob Eck

Tag 3, der anstrengende Sonntag

Es ist der anstrengendste aller Tage. Das Sonntags-Programm ist vollbepackt. Es ist der Tag des Comebacks (Pixies, Faith No More) und der jungen Wilden (Wombats, Katy Perry, Ting Tings). Alte Herren (Moby, Kraftwerk) vs. junge Mädchen (Lykke Li, Duffy). Und ja: Es regnet mal wieder. Es ist ein feuchtfröhliches oder nasskaltes Fest. Man kann es sich aussuchen, ob man eher der halb voll oder halb leer Typ ist.

The Wombats sind pussierliche Tierchen, drei Buben mit Liverpudlian Akzent, die mit nur einem Album jede Menge Hits für Kids abgeliefert haben. Natürlich spielen sie sie alle: „Kill The Director“ und auch „Let‘s Dance To Joy Divison“ – und die Jungen und Mädchen tanzen dazu Ringelreihen.

The Wombats

Foto: Steffen Schmid

Auch das britische Duo The Ting Tings bietet Hits für Kids. „Great DJ“, „Shut Up And Let Me Go“ und „That‘s Not My Name“ heißen die. Die Ein-Album-Bands haben es nicht leicht an diesem Tag gegen die großen Namen wie Pixies, Kraftwerk und Faith No More anzustinken. Die Seitenscheitel-Jungs tanzen trotzdem tapfer im Regen weiter.

The Ting Tings

Foto: Steffen Schmid

Die Welt der Katy Perry ist rosarot: Flamingos, Männer in Apricot-Sakkos und aufblasbare Erdbeeren. Die Kommentare der Gäste reichen von „Barbiepuppe“ über „die kann ja Gitarre spielen“ bis „geile Schnitte“. Es ist durchaus mutig, einen Act wie Katy Perry für das Southside-Festival zu buchen. Aber dann: erwischt – alle singen sie mit bei „Hot & Cold“ oder „I Kissed A Girl“.

Katie Perry

Foto: Steffen Schmid

Aus dem Retrotöpfchen kommt Duffy, die wie eine cleane Version von Amy Winehouse scheint. Das walisische Mädchen ist sehr adrett angezogen, hat eine wunderbare Soulstimme, aber klingt, nun ja, etwas langweilig eben.

Duffy

Foto: Steffen Schmid

Dritter Tag = Legendentag. Die Pixies schlurfen auf die Bühne, allein Bassistin Kim Deal sagt mal „Guten Tag“ und immer wieder „Dankeschön“. Der launige Frank Black muss auch nicht viel sprechen bei diesen tollen, lärmenden Liedern. Es hagelt kurz, dann ein Regenbogen. Das sind eben die Pixies.

The Pixies

Foto: Steffen Schmid

Man kann es kaum glauben, aber Moby ist ein guter Entertainer. Der Wirbelwind auf der Bühne erzählt, wie stolz er sei, auf derselben Bühne wie Kraftwerk aufzutreten und auf dem gleichen Festival wie die Pixies zu spielen.

Moby

Foto: Steffen Schmid

Und während Moby seine Party-Techno-Lieder mit Instrumenten in Szene setzt, weht der Wind „Ring Of Fire“ von Social Distortion herüber. Zu denen wurde hier von Michael Setzer schon alles gesagt.

Social Distortion

Foto: Steffen Schmid

Es scheint alles beim Alten. Der Beat wabert, die Visuals beeindrucken mit pulsierenden Strichen und Brausetabletten im Wasserglas, die Computerstimme singt von „Computerliebe“, und „Radio-Aktivität“ erklingt. Man sieht die Umrisse vier regungsloser Männer an Stehpulten, die manchmal grün wie Außerirdische beleuchtet sind. Und ja: Es ist ein Auftritt wie von einem anderen Stern. Ein Konzert der Mensch-Maschine Kraftwerk, die leider fast zeitgleich wie Faith No More auftreten.

Deshalb gibt es an dieser Stelle noch viel mehr über das wilde Bühnentier Mike Patton zu lesen.

The Wombats

The Ting Tings

Katy Perry

Duffy

The Pixies

Moby

Social Distortion

Faith No More

3 Gedanken zu „SOUTHSIDE Tag 3, 21.06.2009, Neuhausen ob Eck

  • 25. Juni 2009 um 12:12 Uhr
    Permalink

    Niemand hat mit Matsch nach Katy Perry geworfen? Niemand? Ich bin entrüstet.

  • 25. Juni 2009 um 13:30 Uhr
    Permalink

    wahrscheinlich war einfach nur der Matsch festgefroren.

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